Südwest Presse: Kommentar Air Berlin
Archivmeldung vom 12.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHat Johannes B. Kerner etwa geahnt, wie die Börsen-Einführung läuft? Jedenfalls hat der smarte Fernsehmoderator und Einpeitscher für die Aktie von Air Berlin gut daran getan, gestern die Premiere der Aktie auf dem Börsenparkett zu meiden.
Das von ihm in etlichen Werbespots als vermeintlich größter und
erfolgreichster Börsengang des Jahres gefeierte Ereignis war zwar
kein Flop, aber am Ende eine herbe Enttäuschung. Erst die
Verschiebung des Börsengangs, dann die Senkung der Preisspanne um 20
Prozent und am Ende des ersten Börsentags ein Kurs, der nicht einmal
den ohnehin schon niedrigen Emissionspreis halten kann.
Air-Berlin-Chef Joachim Hunold kann am Ende froh sein, dass der
Börsengang überhaupt geklappt hat.
Hunold und die Banken haben zu hoch gepokert. Die Anleger lassen sich
heute nicht mehr so über den Tisch ziehen wie Anfang des
Jahrhunderts. Auch Prominenz kann daran glücklicherweise nichts
ändern. Aktiensparer schauen genau hin und zahlen nur den Preis, der
angemessen erscheint. Sie wissen, dass in den Papieren Chancen, aber
eben auch Risiken liegen, zumal wenn es um Papiere aus der
Luftfahrtbranche geht.
Was wenig erfreulich ist für Air Berlin, ist mit Blick auf den
Aktienmarkt ein Gewinn. Die Akteure sind reifer geworden. Auch
deshalb bleiben die Aussichten an der Börse rosig.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse