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Flensburger Tageblatt zur Vergabe der Champions-League-Rechte

Archivmeldung vom 06.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Geld schießt Tore. Wer die besten und somit teuersten Spieler kauft, wird in der Regel irgendwann Meister. Und wer die besten Fußballspiele zeigen darf, hat die meisten Zuschauer und somit Top-Quoten. Weil dem ZDF die jüngeren Zuschauer davonlaufen, benötigt der öffentlich-rechtliche Sender ein Marketing-Instrument, um sein Image zu verjüngen.

Mit dem Kauf der TV-Rechte für die Champions League hat sich das von Gebühren- und Steuergeldern finanzierte ZDF Einschaltquoten bis zu über 40 Prozent gesichert. Und das Geld kommt quasi von allein. Wird doch jeder deutsche TV-Haushalt zur Kasse gebeten.

Über zehn Millionen Euro soll das ZDF mehr als Sat.1 geboten haben. Der Privatsender muss sein Geld ausschließlich mit dem Verkauf von Werbung verdienen und hat festgestellt, dass die Champions-League-Rechte nicht refinanzierbar sind. Diese Rechnung muss beim ZDF nicht aufgehen. Rote Zahlen werden durch eine Erhöhung der Zwangsgebühren - wie für das nächste Jahr angekündigt - ausgeglichen. Eine Konstellation, die Privatsender eindeutig benachteiligt und das duale Rundfunksystem in Frage stellt.

Aufgabe von ARD und ZDF ist es laut Verfassungsgericht, eine "essentielle Funktion für die demokratische Ordnung und das kulturelle Leben in der Bundesrepublik" zu erfüllen. Dazu gehören weder viele Millionen Euro verschlingende Shows wie "Wetten, dass..?" noch die Champions League. Eine gesetzliche Klärung der Belastung des Gebührenzahlers durch den Erwerb von Sportrechten ist überfällig.

Davon abgesehen hat das ZDF auch nicht das geeignete Personal zur Präsentation der Königsklasse. Katrin Müller-Hohenstein oder Wolf-Dieter Poschmann verfügen über Kreisliga-Format. Aber für eine Auswechslung der Personals dürften wohl weitere Millionen bereitstehen.

Quelle: Flensburger Tageblatt

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