Südwest Presse: Kommentar zu Wal-Mart
Archivmeldung vom 29.07.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Konkurrenz im Lebensmitteleinzelhandel ist hierzulande so erbittert, die Verdienstmargen so gering wie sonst kaum irgendwo. Wenn es noch eines Beweises dafür bedürft hätte, so liefert ihn jetzt der Rückzug Wal-Marts aus Deutschland. Da kommt der US-Gigant mit einer unvorstellbaren Marktmacht nach Deutschland - und schreibt hier nur rote Zahlen.
Jetzt werfen die Nachfolger des legendären Firmengründers Sam Walton,
der ein Weltimperium des Konsums fast im Stile Coca Colas oder Mc
Donalds aufgebaut hatte, das Handtuch. Ein höchst bemerkenswertes
Scheitern der Erfolgsgewohnten.
Ein solches Desaster in bad old Germany hatten sie sich nicht
vorstellen können. Aber die in aller Welt erfolgreiche
Wal-Mart-Strategie des Discounters war in Deutschland schon mit Aldi
& Co. am Markt besetzt. Hier, im Land der Schnäppchen-Jäger, haben
die Discounter bei den Supermärkten inzwischen einen Anteil von 40
Prozent erreicht. Die Preise bei den Dingen des täglichen Bedarfs
liegen unter dem Durchschnitt.
Dass Wal-Mart die Konkurrenz völlig unterschätzt hat, kommt jetzt der
Metro-Gruppe zugute. Ihre Real-Kette schwächelt gewaltig, vor allem
nach dem Hackfleisch-Skandal 2005 in einigen Filialen. Jetzt kann
Metro-Chef Hans-Joachim Körber auf Synergien und mehr Marktmacht
bauen. Denn der Kampf in der gnadenlosen Branche geht weiter.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse