Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Hamburger Sparkasse
Archivmeldung vom 24.11.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt200 000 Euro muss die Hamburger Sparkasse also zahlen. Die Charakterprofile, die sie über ihre Kunden angelegt hatte, waren nicht nur ungalant, sondern unzulässig. Der Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar moniert zu Recht aber noch eine andere Sache - die Weitergabe von Daten an Externe.
Das Institut hatte freien Beratern den Zugriff auf Kontodaten ermöglicht, ohne dass die Kunden davon wussten. Das ist ein Vertrauensbruch, das ist Datenmissbrauch. Wer weiß schon, womit dieser Berater sonst noch sein Geld verdient? Vielleicht hat er ja noch andere Auftraggeber. Da trifft es sich doch ganz gut, mithilfe der Kontodaten abzugleichen, ob der Kunde vielleicht noch diesen oder jenen Vertrag benötigt. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Natürlich sind nicht alle Menschen, die in der Finanzbranche arbeiten, Scharlatane. Aber jeder Kunde, der eine Bank betritt, sollte sich immer wieder im Klaren darüber sein, dass dort Geschäfte gemacht werden. Oft geht es dem Berater leider nicht darum, das beste Produkt, sondern das mit der höchsten Provision zu vermitteln.
Quelle: Westfalen-Blatt