Mittelbayerische Zeitung: Den Druck erhöhen
Archivmeldung vom 07.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie meisten Menschen im reicheren Teil dieser Welt haben Kleidung degradiert. Vor Jahrzehnten war das Gewand meist wertvolle Gebrauchsware - die man pflegte, flickte, stopfte. Heute sind Klamotten oft nur noch Verbrauchsware - die man zum Spottpreis kauft, vielleicht trägt, in jedem Fall bald wegwirft. Die Schattenseiten der Textil-Kaufsucht sind bekannt: Hungerlöhne und allzu oft tödliche Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken in Südostasien, Gift in den dortigen Böden und Gewässern. Am Verhältnis zur Kleidung können die Verbraucher etwas ändern - und die Politik. Beide können den Druck auf die Hersteller erhöhen.
Viele Verbraucher können es sich leisten, statt unsauber produzierter Textilien fair hergestellte zu kaufen. Die Politik muss ihren Teil beitragen. Seit 2014 gibt es ein Textilbündnis aus Politik, Unternehmen und NGOs. Sein Ziel ist es, die Schattenseiten der Textilwirtschaft zu bekämpfen. Es wird Zeit, dass dort konkrete Ergebnisse entstehen.
Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots) von Sebastian Heinrich