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Rheinische Post: Berlins Signal an Guantanamo

Archivmeldung vom 08.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sie sprechen nur Arabisch, aber nach der festen Überzeugung von Innenminister Thomas de Maiziere würden die beiden Männer bei einer Rückkehr in ihre arabische Heimat verfolgt. Warum sich dann die USA, immerhin klassisches Einwanderungsland, dieser beiden Guantanamo-Insassen aus Palästina und Syrien nicht annehmen, wird eine offene Frage bleiben.

Denn de Maiziere hat sich entschieden, beide Männer nach Deutschland zu holen und ihnen fern öffentlicher Beobachtung ein neues Leben zu ermöglichen. Die Prüfung der Aufnahme dauerte lange: Etliche Bundesländer hatten sich umgehend auf ein "Nein" festgelegt. Und so vermochte der Minister das belastende Kapitel endlich abzuschließen, als er - parteipolitisch "korrekt" verteilt - im schwarz-grünen Hamburg und im roten Rheinland-Pfalz Gehör fand. Die Aufnahme größerer Gruppen wäre nicht vermittelbar gewesen, die Aufnahme von Uiguren hätte zum Konflikt mit China geführt. So wählte de Maiziere den vermeintlich gediegensten Ausweg: zwei Männer aus dem Nahen Osten. Er sei nicht nur Innenminister, sondern auch "Mensch und Christ", sagte er zur Begründung. Diese humanitäre Begründung ist schwer zu widerlegen. Vor allem angesichts der offensichtlichen Unschuld der Einsitzenden.

Quelle: Rheinische Post

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