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Neue OZ: Tschüss, Ukraine

Archivmeldung vom 03.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zwischen Präsidenten-Wechsel und Vuvuzela-Klang ist es fast untergegangen: Mit ihrer Selbstverpflichtung auf Blockfreiheit hat sich die Ukraine gegen Europa entschieden. Da mache sich niemand etwas vor. Schließlich hat kein Land aus dem früheren sowjetischen Machtbereich in die EU gefunden, ohne dass sein Weg über die NATO geführt hätte.

Damit ist die weitere Richtung klar: Die Ukraine wird so stark unter russischem Einfluss stehen wie nie mehr seit dem Ende der Sowjetunion. Die Schärfe, mit der Russland alle NATO-Ambitionen der Ukraine in Form wirtschaftlichen, diplomatischen und propagandistischen Drucks beantwortet hat, hinterlässt einen Vorgeschmack darauf, was kommen wird.

Dass es so weit gekommen ist, liegt an der Ukraine wie an EU und NATO. Die Westbindung wurde in Europas zweitgrößtem Land nie zum Gemeinplatz, sondern blieb ein Zankapfel der heftig auseinanderstrebenden politischen Kräfte. Speziell in die NATO wollten die wenigsten Ukrainer. Was wiederum daran lag, dass es an klaren Willkommenssignalen aus Brüssel immer gefehlt hat. Mit Rücksicht auf Russland seitens der NATO, mangels einer ernsthaften Beitritts-Perspektive für ein so großes, armes Land seitens der EU. Damit ist die Ukraine erst mal weg - und eine historische Chance, Europas Einigung voranzutreiben, auf lange Zeit vertan. 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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