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Ostsee-Zeitung: zu Griechenland-Krise

Archivmeldung vom 16.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es klingt wie ein Komplott der Wall Street gegen den Euro. Führende US-Banken wie JP Morgan oder Goldman Sachs haben den Griechen mit nahezu krimineller Energie zur Seite gestanden, um die Verschuldung des Landes jahrelang zu verschleiern. Dass ausgerechnet jene US-Großbanken, die mit ihren kreativen Buchhaltertricks bereits die Finanz- und Wirtschaftskrise auslösten, nun auch an der gefährlichen "Staatsblase" mitschuldig sein könnten, schlägt dem Fass den Boden aus.

Die Politiker in den großen Industriestaaten müssen sich wie bedepperte Buben vorkommen. Zwar hatten sie einst versprochen, das Banken-Casino zu schließen. Doch geschehen ist nichts. Weder wurden Devisenspekulationen erschwert noch Leerverkäufe mit Aktien und Staatsanleihen endgültig verboten. Der globale Handel mit gefährlichen Kreditderivaten, der sich ausgerechnet bei Goldman Sachs und JP Morgan konzentriert, blieb unangetastet. Imaginäre Hedgefonds in Steueroasen wetten wie eh und je - nun ausgerechnet auf den Zusammenbruch des griechischen Staates und damit gegen den Euro. Die Unfähigkeit zu echten Reformen fällt den Regierungen jetzt schwer auf die Füße. Ihre Mutlosigkeit hat die mächtige Bankenwelt in ihrer ganz eigenen Ratio bestätigt: Die Regierungen kommen und gehen - die Banken aber, die bleiben.

Quelle: Ostsee-Zeitung

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