Rheinische Post: Joghurtbecher in die graue Tonne?
Archivmeldung vom 06.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Joghurtbecher kommt nicht in die graue Tonne! Nein, Plastikmüll gehört - sauber abgespült - in den gelben Abfalleimer. Eine Grundregel der Mülltrennung, die uns jahrelang eingetrichtert wurde. Wer sie bricht, muss sich vorhalten lassen, ein Umweltfrevler zu sein.
Möglicherweise nicht mehr lange. NRW-Umweltminister Uhlenberg (CDU) will testen, ob moderne Maschinen in den Entsorgungszentren den Müll besser separieren können als der Mensch in der Küche. Versuchsweise sollen Plastikflaschen, Tuben und Tetrapacks wieder mit dem Hausmüll in der grauen Tonne landen. Ein Vorstoß, der vielen, die der Vorsortierung müde sind, gefallen dürfte.
Bei der möglichen Abschaffung der gelben Tonne geht es aber nicht
nur darum, den Verbrauchern einen Gefallen zu tun oder die
Verwertungsquoten zu verbessern, sondern - wen wundert's - um
Geschäftsinteressen. Wer leert die "graugelbe" Tonne künftig?
Kommunen wie Düsseldorf haben kein Geld für teure Sortieranlagen. Bei
privaten Entsorgern sieht das schon anders aus.
Viele Städte in NRW haben die Abfallwirtschaft privatisiert. Die Gebühren sind danach meist nicht gesunken, sondern gestiegen. Die "graugelbe" Tonne mag bequem sein. Aber es besteht die Gefahr, dass sie den Abgabenzahler teuer zu stehen kommt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post