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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem polnischen Abgeordneten Maciej Giertych

Archivmeldung vom 20.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nicht wahr, das waren noch Zeiten, als die Europäische Union sich allen Ernstes anschickte, das EU-Mitglied Österreich in Acht und Bann zu schlagen wegen dessen »Rechtsauslegers« Jörg Haider und seiner FPÖ.

Sogar einen fetzigen Handelsboykott erwogen die mächtig erbosten Mächtigen in Europas Machtmetropolen ringsumher. Und als einer der Haupttrommler in den Reihen der vereinigten Gesinnungsaufseher, man erinnert sich mit Magengrimmen, führte sich seinerzeit Deutschlands Grünen-Außenminister Joseph alias »Joschka« Fischer auf, flankiert und angefeuert von »seinem« SPD-Kanzler Gerhard Schröder.
Völlig anders hingegen die heutigen EU-Oberen in diesen Juli-Tagen 2007. Sicherem Vernehmen nach stocknüchtern und bei vollem Bewusstsein giftet, wie gestern gemeldet, ein gewisser Maciej Giertych folgende Katatstrophen-Bemerkung in die Medienlandschaft hinaus: »Hitler wollte einen Superstaat schaffen. Angela Merkel will das auch, aber sie ist noch viel hinterhältiger ...«
Selbiger Maciej Giertych ist nicht irgendwer. Als demokratisch gewählter polnischer Abgeordneter hat er Sitz und Stimme im Straßburger Europaparlament. Er ist Sprachrohr der EU-feindlichen Warschauer Regierungspartei »Liga der polnischen Familien«, der übrigens auch Giertychs Sohn Roman angehört, der amtierende polnische Bildungsminister.
Doch nicht ein einziges Wort der Kritik regt sich von irgendwoher. Abtauchen, Ohren auf Durchzug stellen - es scheint fast so, als sei diese Losung in Brüssel und Straßburg und in sämtlichen Regierungszentralen der EU der 25 Mitgliedsstaaten ausgegeben worden. Noch befremdlicher aber ist das totale Darüberhinwegschweigen wie auf Kommando.
Wo sind sie denn, all die Schön- und Sonntagsredner, die fortwährend die europäische Wertegemeinschaft beschwören, sich zugleich aber mit vielerlei Ausflüchten um den christlichen Gottesbezug als Fundament einer europäischen Verfassung herumzuwinden versuchen? Urlaubsabwesenheit, Parlamentsferien - beides kann ja nicht einmal als billige Ausrede herhalten angesichts einer solchen kalt kalkulierten Abirrung wie der des lebens- und berufserfahrenen Europaabgeordneten Maciej Giertych. Denn auch sie verlängerte nur die Serie ähnlicher Gehässigkeiten gegen Deutschland.

Angela Merkel als »Frau Führerin« in Nazi-Uniform und mit Hitler-Schnurrbart, fotomontiert auf dem Titel des Magazins »Czas«, neben der Schlagzeile »EU-Faschismus greift an!« - sowie Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach, ebenfalls in NS-Uniform, auf dem Rücken des Bundeskanzlers Gerhard Schröder reitend; ein Titelbild des polnischen Magazins »Wprost«.
Was wird als nächstes folgen?
Könnte es sein, dass viele Polen noch immer einer gefühlten, selbst konstruierten geschichtlichen Wahrheit anhängen, weil sie vor allem das Vertreibungsverbrechen an 15 Millionen Deutschen bislang nicht verarbeitet haben?

Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt

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