Lausitzer Rundschau: Generation Optimismus
Archivmeldung vom 15.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Tücke breit angelegter Untersuchungen besteht darin, dass sich jeder Interessierte etwas davon herauspicken kann, was ihm am besten in den Kram passt. Die jüngste Shell-Jugendstudie ist dafür ein gutes Beispiel. Dass die "Generation 25 minus" trotz aller Krisensymptome optimistisch in die Zukunft blickt, war Bundesfamilienministerin Kristina Schröder gestern besonders lobende Worte wert.
Für kritischere Geister steht dagegen die wachsende soziale Zerklüftung innerhalb der jungen Generation im Vordergrund. Das eine darf genauso wenig kleingeredet werden wie das andere. Wohl zu allen Zeiten war die Jugend besser als ihr Ruf. Und es ist wohl auch ihr Privileg, die Dinge unbekümmerter, sprich zuversichtlicher zu betrachten als mancher Ältere, der sich schon eingedenk vieler Erfahrungen um sein weiteres Schicksal sorgt. Problematisch wird es allerdings, wenn es offenbar immer mehr junge Menschen aus unteren Schichten immer schwerer haben, einen angemessenen Platz in der Gesellschaft zu finden. Bildung ist der Schlüssel für Chancengleichheit. Um die zu erreichen, bleibt für die Regierung noch eine Menge zu tun. Letztlich ist der in der Shell-Studie festgestellte Riss zwischen den sozialen Milieus nur ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse. Mit jugendlichem Optimismus allein lässt sich dem Problem sicher nicht beikommen.
Quelle: Lausitzer Rundschau