Lausitzer Rundschau: USA werfen Iran Waffenschmuggel im Irak vor Der Offenbarungseid
Archivmeldung vom 13.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOffiziere der US-Armee in Bagdad einer ausgesuchten Gruppe von Journalisten am Wochenende präsentierten, hat mit Sicherheit einige Sprengkraft. Denn diese Vorführung galt weniger der Weltöffentlichkeit als dem heimischen Publikum. Die Mullahs in Teheran haben den Tod unserer Kinder auf dem Gewissen, so lautet die Botschaft. Es spricht wenig dafür, dass diese Demonstration ohne Billigung des Weißen Hauses erfolgte.
Es deutet vieles darauf hin,
dass wieder einmal nachrichtendienstliche Erkenntnisse zur Begründung
für eine Strategie der Eskalation dienen. Wer solche Anschuldigungen
erhebt, der wird sich mit dem Dementi des Irans nur schwer zufrieden
geben wollen.
Dabei würde der Iran, sollten die Informationen tatsächlich stimmen,
nur etwas unternehmen, was nicht nur aus Washingtoner Sicht zu
erwarten war. Er sorgt, seinen nachvollziehbaren Interessen
entsprechend dafür, dass die amerikanischen Hoffnungen von einer
Stabilisierung des Iraks nicht aufgehen. Es wäre absurd, von dem Regime in Teheran irgendetwas anderes zu erwarten.
Tatsächlich sind die vorgeführten Waffen vor allem Beweise für das
schreckliche Scheitern der Strategie der USA. Sie sind mit dem
Eingeständnis verbunden, dass das besetzte Zweistromland derzeit das
ideale Übungsfeld für Terroristengruppen jedweder Couleur ist. Und
sie zeigen überdeutlich die Grenzen modernster Waffentechnologie des
Westens.
Tatsächlich starben inzwischen Dutzende von Amerikanern, weil auch
die neueste Generation von hochgezüchtetem, sündhaft teurem
Kriegsmaterial sie nicht länger vor tödlichen Angriffen schützt. Auch
die immer häufigeren Abschüsse der bislang scheinbar kaum
verwundbaren Hubschrauber zeigt dies. Die Vorführung in Bagdad gibt
denen Recht, die behaupten, dass der Konflikt im Irak mit
militärischen Mitteln nicht mehr beendet werden kann. Sie war das
ungewollte Eingeständnis der eigenen Hilflosigkeit und geradezu
symbolhaft dafür ist das Eingeständnis, dass die besten Panzer der
Welt zu tödlichen Gefängnissen geworden sind. Sie ist der
Offenbarungseid des Pentagon.
Die notwendige Einsicht daraus aber fehlt. Zu befürchten ist vielmehr
eine Politik der dosierten Provokationen gegen den Iran. Zu
befürchten sind tote Zivilisten auch in diesem Land - und infolge
noch mehr junge amerikanische Männer und Frauen, die auf den Straßen
des Iraks sterben. Die Mullahs, die im eigenen Land auch Kinder wegen
scheinbarer moralischer Verfehlungen hinrichten, dafür zur
Rechenschaft zu ziehen wollen, ist all zu billig. Die wahren
Verantwortlichen für das Blutbad sitzen im Weißen Haus, im Pentagon
und im amerikanischen Kongress.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau