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WAZ: Wenn das Volk schrumpft

Archivmeldung vom 11.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Erst werden wir alt, dann sterben wir aus. Jetzt sind wir bei 1,3 Kindern pro Frau angekommen. Um nicht weniger zu werden, bräuchten wir 2,1 Kinder. Ein Volk, das weniger Kinder bekommt, schrumpft.

Ist das schlecht? Ja, eindeutig. Wer zahlt in Zukunft unsere Renten? Wer die Steuern, aus denen Sozialleistungen und neue Straßen und Physiklabore an Schulen finanziert werden? Wer erfindet neue Maschinen?

Nichts war so fahrlässig wie Adenauers Satz: Kinder kriegen die Menschen sowieso. Mit dieser Falschbehauptung setzte der "Alte" die dynamische Rente durch, die ihm danach die absolute Mehrheit eintrug. Bevölkerungswissenschaftler nennen die mit dieser Reform verbundene Abkopplung der Renten vom Kinderhaben falsch. Was die meisten Menschen als sozialen Fortschritt empfinden, bleibt nicht ohne Nebenwirkungen für die Bevölkerungsentwicklung.

Wir geben viel Geld aus für Kinder, bekommen aber immer weniger Nachwuchs. War das Elterngeld richtig, ist es das Eheleutesplitting? Kann man überhaupt mit Geld aus Paaren Eltern machen? Wenn nicht, was hilft dann? Etwa eine neue Einwanderung, diesmal nur von Hochqualifizierten? Wir sollten noch einmal in Ruhe über alles nachdenken. Einfach "Weiter so" wird teuer.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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