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Neue OZ: Mehr als nette Theorie

Archivmeldung vom 31.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dem Appell der Kirchenvertreter kann man nur zustimmen: Wer wollte nicht, dass Ängste und Konflikte zwischen den Religionen abgebaut werden? Wer wäre nicht für ein friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen? Einen Dialog zwischen Christen und Muslimen gibt es schon lange, auch jenseits politischen Austausches.

Der Vatikan unterhält seit geraumer Zeit diplomatische Beziehungen zu Dutzenden islamisch geprägten Staaten. Vor allem Papst Johannes Paul II. entwickelte sie weiter. Fehler wie die unglückliche Regensburger Rede Papst Benedikts XVI., die mit einem deplatzierten Zitat die muslimische Welt beleidigte, brachten die Krisendiplomaten zwar an ihre Grenzen. Sie haben die Bande aber nicht zerschnitten.

Jenseits des Offiziellen sind die Beziehungen brüchiger. Und politische Brachialentscheide wie das Schweizer Minarettverbot, aber auch der zähe Streit um den Bau der Kölner Moschee schaden ihnen nachhaltig. Warum? Weil sie die diplomatischen Worte von Toleranz und Respekt hohl klingen lassen. Zu tief sitzen in solchen Fällen die Verletzung und das gegenseitige Unverständnis über die Ansicht der anderen Seite. Hier gilt es, echtes Verständnis füreinander aufzubauen, das über nette Theorie hinausgeht. Die Kirchen können helfen, vor allem aber können es die Menschen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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