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Westfalenpost: Ende einer Ära CSU nach Stoiber vor Neuausrichtung

Archivmeldung vom 29.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Ära Stoiber geht mit diesem CSU-Parteitag zu Ende. Nicht wenige derer, die dem scheidenden CSU-Chef und bayerischen Ministerpräsidenten zum Abschied ein Stoiber-Fest bereiteten, sorgten im Frühjahr für seine Demontage. So ist das in der Politik. Doch der Machtmensch Stoiber war schließlich auch nie ein Kind von Traurigkeit, wenn es darum ging, unliebsame Gegner aus dem Weg zu räumen.

Aber den erfahrenen Taktiker Stoiber verließ mehr und mehr der Machtinstinkt. Nicht die Partei-Rebellin Gabriele Pauli hat ihn gestürzt, sondern allenfalls seinen Abgang ausgelöst. Stoiber hat seinen Sturz selbst verschuldet.
Es begann mit seinem fatalen Rückzieher vom Amt des Superministers in Merkels großer Koalition. Doch in München wollte ihn seine Partei auch nicht mehr haben. Diesen Konflikt hat Stoiber nie lösen können. Und dann kam Pauli. Und Beckstein und Huber sahen ihre Chance, die Macht in der Partei zu erobern.
Dieser Parteitag wird heute vermutlich das Tandem Huber/Beckstein bestätigen. Die neue Führungsriege wird es aber schwer haben, der CSU im Bund jenes Gewicht zu verleihen, das die Partei in der Tradition von Strauß und Stoiber gewohnt ist. Voraussetzung dafür ist eine weiterhin starke Position der CSU in Bayern.
Der CDU muss an einer starken CSU gelegen sein - allen voran der Kanzlerin. Im Interesse ihres Machterhalts ist Angela Merkel auf die Geschlossenheit der Union angewiesen. Trotz mancher Zauderei war ihr dabei Stoiber meistens ein Garant. Es bleibt abzuwarten, ob dies nach der Neuausrichtung der CSU so bleiben wird.

Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost

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