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Neues Deutschland: kommentiert Deutschlands Schulden und Sparpolitik

Archivmeldung vom 26.10.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Unternehmen Deutschland ist pleite, stellen die neuen Geschäftsführer fest. Sie tun es mit einer Entrüstung, als seien sie beim Einstellungsgespräch über den Tisch gezogen worden - und hätten den Job in Kanzleramt und Ministerien womöglich nicht angenommen, hätte man ihnen die Wahrheit gesagt.

Zu dumm nur, dass all jene, die jetzt so aufjaulen, mitnichten ein aufs Regieren vorbereitendes Studium in Australien absolviert haben - sondern in all den Jahren in der Firma Deutschland an leitender Stelle mitwerkelten. Im Bundesrat als Ministerpräsidenten, im Bundestag als Oppositionsführerin oder als Chef der regierenden Partei. Die Stoibers und Kochs, Münteferings und Merkels - sie waren nicht nur dabei, als der Karren zu Gunsten des Erfolgs einiger Weniger tiefer und tiefer in den Dreck gefahren wurde. Sie haben ihn mit gelenkt.  Die neuen Geschäftsführer werden sich rächen. An denen, die sie mit ihrer Stimme am 18. September in diese miesen Jobs gehievt haben. Werden ihnen Cent um Cent abknöpfen, um das konkursreife Unternehmen wieder auf Vorderfrau zu bringen. Vergessen die Versprechen, mit denen sie sich bei diversen Vorstellungsgesprächen auf Plätzen und in Hallen als Kandidaten vorstellten. Vergessen die in Bewerbungspapieren versicherte Eignung. Die neuen Geschäftsführer machen weiter, wo die alten aufhörten: Sie verordnen ihrer 80-Millionen-Belegschaft Sparrunden. Geschäftsführerwechsel führen nicht automatisch zum Guten.

Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland

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