Neues Deutschland: Anti-Atom-Protest
Archivmeldung vom 07.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEines hat die Anti-Atom-Bewegung mit ihrem Gegner, der Nukleartechnik, gemeinsam: Strahlkraft.
Die größte Anti-Atom-Demonstration in Deutschland seit dem Traktoren-Treck nach Hannover vor 30 Jahren sandte das deutliche Signal in die Republik und den Bundestagswahlkampf aus, dass die Bürger ihren Protest auf die Straße tragen, so lange es Atomkraftbefürworter gibt und trotz der ungeklärten Frage der Endlagerung weiter Atommüll produziert wird. Die Atomgegner werden nicht verstummen, so lange es immer wieder Nachrichten über Schlampereien und katastrophale Zustände in den Endlagern Asse und Morsleben gibt und die AKW nicht richtig abgeschaltet sind. Im Wendland etwa wird der Widerstand der Landwirte gegen das geplante Endlager in Gorleben von Generation zu Generation weitergegeben. Das Bild der Demonstration zeigte, das Thema Atomkraft mobilisiert generationsübergreifend.  Drei Wochen vor der Bundestagswahl kommt so an diesem Protest im Zeichen der Anti-Atom-Sonne keine Partei vorbei. Damit sorgen die Wähler in dem ereignisarmen Wahlkampf selbst für ein handfestes politisches Thema, an dem die Aussagen und Taten der Parteien gemessen werden können. Am heftigsten wird der politische Geigerzähler bei der Kanzlerin und ihrem Wunschpartner für eine Koalition, der FDP, ausschlagen. Das Messergebnis kann dann nur eines zur Folge haben: Schwarz-Gelb abschalten - für eine strahlende Zukunft ohne Atomkraft.
Quelle: Neues Deutschland