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Neues Deutschland: zum deutschen Waffen-Engagement in Libyen

Archivmeldung vom 29.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Deutschland wird gebraucht, es darf und will Nachschub liefern. Die Anfrage der NATO ist da, und Verteidigungsminister de Maizière hatte jüngst - als es in Brüssel um deutsche »Friedenstruppen« für das Nach-Gaddafi-Libyen ging - gesagt, dass er jede Frage konstruktiv beantwortet. Super! Endlich können die meisten Koalitionsabgeordneten wieder ruhig schlafen, und auch die SPD-Genossen um Herrn Mützenich samt den kompatiblen Künast-Grünen können sich jetzt wieder besser fühlen.

Die haben sich ja so geschämt, als Deutschland sich beim Flugverbotsbeschluss des UN-Sicherheitsrates der Stimme enthielt. Mit dem bisschen »moralischer« Unterstützung für die NATO-Bomben-Partner und dem ewigen Embargoverschärfungsgerede konnte man keinen Staat machen. Jedenfalls keinen neuen libyschen, in dem die Menschenrechte ebenso heimisch sind wie ausländische Erdölkonzerne. Wie soll die Welt auch begreifen, dass Deutschland Einfluss nimmt auf die Neugestaltung Afrikas, wenn man nicht einmal den Weg übers Mittelmeer wagt? Doch nun werden Bomben »made in Germany« übers Mittelmeer geflogen. Im Namen eines demokratischen Tyrannensturzes sollen sie Leiber zerreißen, Häuser und Fabriken zerstören und - na, das wäre aber eine Freude (nicht nur, aber insbesondere) für die Kanzlerin - den Diktator in Tripolis töten.

Quelle: Neues Deutschland (ots)

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