Rheinische Post: Wegberg-Skandal
Archivmeldung vom 16.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Schreckensmeldungen aus dem Wegberger Antonius-Krankenhaus sind so ungeheuerlich, dass man sich fassungslos fragt, wieso die Klinik überhaupt noch einen Tag länger Patienten behandeln und neue aufnehmen darf. Nachdem sich die Zahl auffälliger Todesfälle jetzt von zwei auf sechs erhöht haben soll, macht NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) endlich Druck. Das hätte er freilich schon viel eher tun sollen.
Gewiss: Dem Minister stehen nur begrenzte Mittel zur Verfügung, weil
das Krankenhauswesen einer komplizierten, abgestuften Aufsicht
unterliegt. Laumann hat dem dafür zuständigen Kreis Heinsberg jetzt
klar zu verstehen gegeben, dass die Klinik "aus ordnungsrechtlichen
Gründen sehr schnell" geschlossen werden könnte. Ob der Kreis das
Signal verstehen will? Er möchte die Betten retten, und auch die
Stadt Wegberg hat größtes Interesse an der Aufrechterhaltung des
Betriebs und der 170 Arbeitsplätze. Doch das dürfte mit der ins
Zwielicht geratenen Mannschaft - dazu zählen außer Klinikbesitzer
Pier zehn weitere Ärzte - überaus problematisch sein. Deshalb müssen
Justiz und Politik unverzüglich handeln, bevor Wegberg zum Synonym
für den seit langem größten Krankenhaus-Skandal wird.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post