Rheinische Post: Nordkorea reiste ab
Archivmeldung vom 23.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Atomgespräche mit Nordkorea sind geplatzt. Skeptiker hatten die im Februar verkündete nordkoreanische Abrüstungsbereitschaft von vornherein als nicht glaubwürdig eingeschätzt. Gestern nun verließ Pjöngjangs Unterhändler die Runde, weil sich sein Land von den USA geprellt sieht.
Die von Washington eingefrorenen Gelder sollten
freigegeben werden. Welch ein Hickhack. Da ist plötzlich von
banktechnischen Problemen die Rede. Nordkorea werde sein Geld schon
bekommen, sagen die Amerikaner. Dabei geht es um 25 Millionen Dollar,
die im Vergleich zur Größe des zu lösenden Atom-Problems einfach
lächerlich sind. Von dem Geld kann und darf nicht abhängen, ob
Nordkorea nun am 15. April seinen Atomreaktor in Yongbyon abschaltet
und dessen Rückbau beginnt. Es geht um Frieden.
Bei den Gesprächen mit Nordkorea handelt es sich nicht ausschließlich
um ein Regionalproblem. Im Grunde geht es um die Frage, ob mit
aufstrebenden Atommächten auf diplomatischem Weg eine Lösung gefunden
werden kann, die den befürchteten Atomwaffenbau verhindert. Eine
erfolgreiche Übereinkunft mit dem stalinistischen Regime in Nordkorea
hätte den Iran politisch unter Druck gesetzt, sich ebenfalls
flexibler zu zeigen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post