WAZ: Überforderte Arbeitsvermittler: Spuren der Hektik
Archivmeldung vom 07.12.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittImmer mal wieder kommen skurrile Fälle aus den Hartz-IV-Behörden ans Licht. Da ist die Frau, die einen festen Job hat, sich aber einen neuen, besser bezahlten suchen soll, um ihren Mann mitzuversorgen. Da ist die Spitzenkraft, die in die Spülküche geschickt wird und darob ihr selbst arrangiertes Vorstellungsgespräch verpasst.
Doch viel schlimmer noch sind die täglichen
Unzulänglichkeiten, von denen auch etliche Anrufe bei der WAZ zeugen.
Wenn nun sogar das BA-eigene Forschungsinstitut die Qualifikation der
Arbeitsvermittler bemängelt, werden alle Ausreden der Politik
obsolet.
Dabei opfern sich viele Vermittler auf, den wenigsten lässt sich
mangelnde Motivation vorwerfen. Doch die überhastete Einführung von
Hartz IV, die Zwangsverheiratung von Sozialarbeitern, BA-Beamten und
befristet eingestellten Seiteneinsteigern hinterlässt Spuren. Zumal
Gesetz und Durchführungsvorschriften ständig geändert werden. Mehr
Vermittler einzustellen, ist das eine. Sie auch so zu schulen, dass
sie dieses riesige Instrumentarium an Maßnahmen ebenso beherrschen
wie den Umgang mit zuweilen frustrierten Menschen, das andere.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung