WAZ: Erst kapieren, dann investieren
Archivmeldung vom 16.02.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit verschleierndem Banken-Kauderwelsch bei Beratungsgesprächen muss Schluss sein. Die Finanzkrise bietet hier eine Chance für Druck auf Geldinstitute. Diese Chance gilt es zu nutzen. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) ist auf dem richtigen Weg: Sie fordert präzise, schnell überschaubare Informationen zu Anlageprodukten - und droht mit gesetzlichen Regelungen, falls sich die Banken nicht freiwillig auf Standards einigen.
Schlimm genug, dass Aigner überhaupt drohen muss. Denn eigentlich sollten Banken verständliche Informationen zu all ihren Produkten als selbstverständlich und als Dienst für ihre Kunden ansehen. Dass dem nicht so ist, machte erst wieder die weltweite Finanzkrise sichtbar. Bestes Beispiel: Lehman-Zertifikate. Banken lockten ahnungslose Kunden in vermeintlich risikofreie Papiere der US-Bank, die schließlich pleiteging. Tausende verloren daraufhin teils viel Geld. Doch Banken-Beipackzettel allein reichen nicht. Vor allem gefragt sind Bankkunden. Eigentlich müssen sie nur eine Regel befolgen: Stecke dein Geld nicht in Anlageprodukte, die du nicht wirklich verstehst.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung