WAZ: Bruch des Vertrauens
Archivmeldung vom 04.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Land schafft bei den Lehrern gerade eine Dreiklassen-Gesellschaft: Gut dotierte und unkündbare Beamte, schlechter bezahlte Angestellte und neuerdings kommen noch unterbezahlte Seiteneinsteiger hinzu. Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit, das schafft Unzufriedenheit.
Allerdings sollte niemand allein deshalb Lehrer werden, damit er
Beamter sein kann (obschon vielen der Einstieg ins Beamtenverhältnis
als beste Sozialversicherung gilt), und auch in anderen Berufen
werden neue Mitarbeiter längst schlechter als ihre älteren Kollegen
beim Einstieg bezahlt. Bei den Seiteneinsteigern, die das
Schulministerium aus anderen Berufen für das Lehramt abgeworben hat,
begeht das Land jedoch gerade einen nicht akzeptablen
Vertrauensbruch: Selbstverständlich müssen sie die Bezahlung
erhalten, die ihnen beim Wechsel in den Schuldienst zugesagt wurde.
Das ist nicht nur eine Frage der Moral.
Bedauerlich genug, dass 3000 Betroffene Ende 2006 mit Protesten dem Ministerium diese Zusage erst abringen mussten. Dass Bezirksregierungen diesen Erlass nun offenbar einfach ignorieren, gleicht einem Skandal.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung