Lausitzer Rundschau: Anti-Atom-Proteste
Archivmeldung vom 26.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs war ein Zeichen der Stärke: 120.000 Menschen demonstrierten am Samstag mit einer 120 Kilometer langen Menschenkette gegen die von der Bundesregierung geplanten Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke. Schon die Zahlen schreien nach Respekt: Die Demonstration zwischen den Kraftwerken Brunsbüttel und Krümmel war eine der größten Kundgebungen, die es in Deutschland in den letzten Jahren gab.
Die Anti-Atomkraft-Bewegung ist nicht tot, im Gegenteil. Sie ist so lebendig wie in ihren ersten Tagen. Am Jahrestag der Reaktorkatastrophe im nordukrainischen Tschernobyl, die vor 24 Jahren am 26.April die Welt erschütterte, ist das eine gute Nachricht. Jedenfalls für alle, die Atomenergie für nicht beherrschbar halten, denen das Fehlen geeigneter Endlagerstätten als Problem bewusst ist, und die statt auf strahlende Teilchen lieber auf erneuerbare Energien setzen. Und kurz vor den für die Machtverhältnisse im Bundesrat entscheidenden Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen sollte die große Zahl der Demonstranten auch die schwarz-gelbe Bundesregierung nachdenklich stimmen. Denn wirklich zwingende Gründe für die Laufzeitverlängerungen gibt es nicht. Der Ausstieg aus dem Ausstieg bleibt auf Dauer schwer vermittelbar. Und am Ende stärkt er nur die Opposition.
Quelle: Lausitzer Rundschau