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neues deutschland: Kommentar zu Anti-Terror-Übung: Wenn es zu spät ist, klappt alles

Archivmeldung vom 10.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Läuft also. Ein paar Kommunikationsprobleme gibt's zwar noch, aber im Großen und Ganzen zeigte man sich durchaus zufrieden mit dem gemeinsamen Üben von Bundeswehr und Polizei. Bei »Terroranschlägen katastrophalen Ausmaßes« sind die bewaffneten Organe der BRD also theoretisch in der Lage, miteinander zu arbeiten. Total beruhigend? Also irgendwie nicht so richtig. Tot sind dann nämlich schon so einige - weil Terroristen im Vorfeld unbemerkt von den Sicherheitsbehörden mehrere zeitgleiche Angriffe in Deutschland planen, vorbereiten und schließlich auch verüben konnten.

Ja, schon klar, Politiker wollen sich für den Fall der Fälle absichern (»Waren gut vorbereitet«), der Bevölkerung signalisieren, dass sie alles im Griff haben (»Sind gut vorbereitet«), und nicht zuletzt die Deutungshoheit über den Einsatz der Bundeswehr im Innern behaupten(»Ist wichtig für die gute Vorbereitung«).

So, eine Frage: Nachdem also geklärt ist, dass alle gut auf Leichenberge vorbereitet sind, wie sieht es denn mit allem davor aus? Wenn man für eine Antwort die bisherigen Erkenntnisse zum Fall Anis Amri, dem Attentäter von Berlin, heranzieht, muss diese wohl heißen: »Terrorabwehr mit katastrophalem Ausgang«. Und da sind noch nicht einmal die - grob gesagt - außenpolitischen Versäumnisse einberechnet. Bleibt unterm Strich: Wenn's richtig knallt, können alle beruhigt sein, das läuft. Bloß davor sieht's halt düster aus.

Quelle: neues deutschland (ots)

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