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WAZ: Ein schlechtes Gefühl

Archivmeldung vom 16.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist wie immer, wenn es um das Thema Doping geht: Man bleibt zurück mit einem schlechten Gefühl. Im Fall des Tischtennis-Profis Dimitrij Ovtcharov geht es dabei nicht einmal so sehr um den Doping-Vorwurf an sich, und auch nicht um die offenbar nicht leichtfertig erarbeitete Entscheidung des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), der den Spieler für unschuldig hält.

Tatsächlich stammt das Muskelaufbaumittel Clenbuterol ja eher aus der Steinzeit des Dopings und die Erklärung, dass Ovtcharov die winzige Dosis durch den Verzehr von belastetem Fleisch in China zu sich genommen hat, halten selbst Dopingjäger für plausibel.

Was einen trotzdem verstört, ist ein Fehler im System. Seine Bedeutung bekommt der Fall Ovtcharov ja erst durch die Tatsache, dass der DTTB zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Sports durch seinen Präsidiumsbeschluss dafür gesorgt hat, dass trotz positiver A- und B-Proben kein Verfahren eingeleitet wird.

Und diese Entscheidung stammt, Sorgfalt hin, beste Absichten her, nun einmal von Ovtcharovs eigenem Verband. Dass nicht schon in der ersten Instanz ein wirklich unabhängiges Gremium beim Thema Doping entscheidet, ist nun wirklich nicht nachvollziehbar.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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