Neue OZ: Operation Saustall
Archivmeldung vom 24.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJetzt wird es ernst: Indem Barack Obama und sein Finanzminister Timothy Geithner sich der faulen Kredite der US-Finanzwirtschaft annehmen, stoßen sie zum Kern der Finanzkrise vor.
Denn Darlehen, die nicht mehr bedient werden, und andere unverkäuflich gewordene Papiere sind es, die einen Neuanfang blockieren. Solange für sie keine Lösung gefunden ist, traut in der Finanzwirtschaft niemand dem anderen über den Weg, kommt der Geldkreislauf nicht wieder in Schwung.
Höchste Zeit also, die Banken von ihren übel riechenden Altlasten zu befreien. Und es erscheint auf den ersten Blick gut, dass private Investoren helfen sollen, den Saustall auszumisten. Eine Schonung der Steuerzahler verspricht sich die Regierung davon. Doch sind Zweifel angebracht. Denn der Staat nimmt nicht nur viel Geld in die Hand, um die riskanten Geschäfte mit "giftigen" Vermögenswerten anzukurbeln, sondern gewährt privaten Investoren auch günstige Darlehen und Ausfallgarantien. Die Risiken dieser Anleger halten sich mithin in Grenzen, die der Steuerzahler dagegen sind immens. Misslingt die Operation Saustall, wird dies viel Geld kosten - und zugleich dunkle Schatten auf die Lichtgestalt Obama werfen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung