Neues Deutschland: zur Münchner Sicherheitskonferenz
Archivmeldung vom 11.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAfghanistan war - im Forum wie in den Gängen - d a s Thema der diesjährigen Münchner Sicherheitstagung. Sowohl US-Minister Gates wie der NATO-Generalsekretär de Hoop Scheffer übertreiben nicht, wenn sie behaupten, dass am Hindukusch letztlich auch über das Schicksal der NATO in einer globalisierten Welt entschieden wird.
Kurzum: Siegen oder langsam untergehen! So weit, so schlecht! Ist die Linie klar, dann entscheiden Kader alles. Auch wenn der Spruch vom Massenmörder Stalin stammt - a priori falsch ist er deshalb nicht. Zumal es sich ja um dasselbe Metier handelt. Die »Kader«, also mal ins Moderne übersetzt, Gates, unser Jung und all seine NATO-Kollegen, entscheiden über Leben und Tod - von Einheimischen, Terror-Söldnern wie eigenen Soldaten. Und zumindest letzteren könnte man - weil es in einer Demokratie genügend Gelegenheiten gibt - die Wahrheit sagen. Jung vermeidet diese Ehrlichkeit, doch jüngst hat der Chef der 12. Panzerbrigade, General Lutz Niemann, sich ein Herz gefasst. Bei der Verabschiedung seiner Soldaten ins Kampfgebiet sagte er: »Gesunde Rückkehr ist nicht unser Hauptauftrag.« Niemann weiß, was er sagt. Schließlich war er lange genug Adjutant bei den Verteidigungsministern Struck (SPD) und Jung (CDU). Die Line ist also klar. Also: Eltern, Frauen und Freunde - sagt es denen, auf die das Schicksal wartet!
Quelle: Neues Deutschland