Rheinische Post: Weiß man'?
Archivmeldung vom 20.10.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Politik hat erhöhte Betriebstemperatur: Eilverordnung, Krisenstab, Telefonkonferenz der Umweltminister. Das alles klingt nach Gefahr im Verzug unabhängig vom tatsächlichen Risiko, das mit dem Geflügelpest-Erreger verbunden ist. Der Verbraucher sieht die Besorgnis, aber er kann nicht entscheiden: Was ist inszeniert? Was ernst gemeint?
Die Konsultation der Wissenschaft führt nicht weiter. Zwei Experten,
drei Meinungen. Das kennt man aus der Juristerei, in der Medizin wäre
etwas mehr Einigkeit wünschenswert. Zur Zeit ist sie aber nicht zu
haben. Die einen raten zur Grippeschutzimpfung für alle; andere
empfehlen sie nur für besonders gefährdete Personen.
Der Verbraucher
hört die Ansichten, aber er kann nicht entscheiden: Wer verfügt über
sicheres Wissen? Wo wird Zweifel verschwiegen? Wen leiten
eigennützige Interessen?
Leider gibt es keine einfache Lösung. Keine eindeutig Schuldigen.
Keine ertappten Falschspieler. Keine klare Ansage. Deshalb herrscht
das typische Lebensgefühl einer schnellen, komplizierten,
globalisierten Welt: Man weiß nicht so genau.
Heute noch nicht. Morgen könnte es allerdings so etwas spät sein.
Immerhin sagen seriöse Forscher, das Risiko einer verheerenden
Grippe-Pandemie sei so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post