Neue OZ: Kommentar zu Hessen
Archivmeldung vom 31.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHessens Koalition der Willigen ist vereinbart, aus dem amtierenden Regierungschef Koch kann wieder ein gewählter werden. Aber der mäßige Wahlerfolg der CDU, vom Spitzenkandidaten zu verantworten, hat Spuren hinterlassen.
Der einst kraftstrotzende, auch bundesweit hoch gehandelte Koch ist auf Landesligaformat geschrumpft. Die Liberalen sind die wahren Sieger der Wahl, und den Lohn dafür haben sie kassiert. Das wird im Koalitionsvertrag zwar nicht so deutlich. Die Union konnte ihre Positionen im Wesentlichen wahren und dürfte mit dem Ergebnis zufrieden sein.
Beim Personal tut's dem alten und neuen CDU-Regierungschef jedoch richtig weh. Drei Ministerposten gehen an die Liberalen, darunter das besonders gewichtige und öffentlichkeitswirksame Kulturressort. CDU-Minister müssen weichen. Enttäuschung ist die Folge. Schlägt sie in Wut um, könnte sich die bei der Wahl des Ministerpräsidenten leicht in peinlichen Nein-Stimmen niederschlagen. Wegen der deutlichen CDU/FDP-Mehrheit im Landtag wären die zwar wohl nicht bedrohlich, aber für Koch gleichwohl eine schwere Belastung. Seine Partei verdankt ihm zwar Wahlsiege in der Vergangenheit. Aber auch schmerzliche Denkzettel. Weitere Fehler darf er sich nicht leisten, muss vielmehr mühsam wieder Vertrauen aufbauen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung