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OV: Zwischen Pest und Cholera

Archivmeldung vom 31.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Niemand muss ein Prophet sein, um vorherzusagen, dass Afghanistan Ende 2014 nicht stabil genug sein wird, den Abzug der Nato-Truppen zu verkraften. Jedenfalls nicht, solange es nicht gelingt, die fürchterlichen Selbstmordanschläge selbsternannter Gotteskrieger zu verhindern wie den am Samstag, bei dem 17 Soldaten gestorben sind. Letztlich bleiben nur zwei Möglichkeiten.

Die eine: Die Nato zieht ihre Truppen ab und überlässt die Afghanen ihrem Schicksal. Was folgt, ist sonnenklar. Das Land wird über Jahre im Bürgerkrieg versinken, bis sich eine der Seiten nach einem unermesslichen Blutvergießen durchgesetzt hat. Die andere: Die Nato-Soldaten bleiben über 2014 hinaus im Land und sorgen weiter für ein Mindestmaß an Ruhe, oft auch an trügerischer Ruhe - und das immer in höchster Lebensgefahr. Die Welt außerhalb Afghanistans hat, so scheint es, nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, wenn es um die Zukunft des Landes am Hindukusch geht. Es wird wohl auf einen Verbleib der Nato-Soldaten über 2014 hinauslaufen. Denn die wenigsten Staaten wollen, dass die Taliban in Afghanistan die Macht übernehmen. Das könnte mehr als nur die Region destabilisieren.

Quelle: Oldenburgische Volkszeitung (ots)

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