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Westfalenpost: Augenwischerei USA fordern Waffenstillstand in Nahost

Archivmeldung vom 25.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist schon beschämend, wenn die USA erst knapp zwei Wochen nach der Gewaltexplosion im Nahen Osten ihre Außenministerin dorthin schicken. Pflichtschuldigst fordert Condoleezza Rice nun einen Waffenstillstand und bedauert die Leiden der Zivilbevölkerung. Gut, das muss sein für die Kameras, es gehört unabdingbar zu den Äußerlichkeiten des politischen Geschäfts. Die Waffen werden nur deshalb aber nicht schweigen.

Auch weckt die smarte Lady mit ihren krisen-diplomatischen Aktivitäten lediglich Erwartungen, die derzeit kaum zu erfüllen sind. Denn erkennbar hat sich die Regierung Bush auf eine Position des Abwartens zurückgezogen und scheint diese auch nicht aufgeben zu wollen. Immerhin war Außenpolitik bereits vor der aktuellen Eskalation zu einem Großteil durch eine vom Pentagon bestimmte Militärpolitik ersetzt worden. Und nach wie vor ist schlicht die Erwartung der US-Regierung deutlich, dass Israels massiver Militärapparat schon mit der Hisbollah fertig werden wird. Möglicherweise wundert man sich in Washington aber, warum das alles so lange dauert. Schließlich sollte das Ganze auch ein warnendes Signal an Syrien und den Iran sein. Vielleicht dämmert aber demnächst einmal die Erkenntnis, dass eine Nahost-Lösung auch mit diesen beiden Staaten erarbeitet werden muss; Betonung auf Arbeit, nicht auf Schießen. Aber das ist nur eine ganz vage Hoffnung.

Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost

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