Rheinische Post: Ursachen der Flucht
Archivmeldung vom 10.09.2016
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Freigeschaltet durch André OttEiner der meist gesprochenen Sätze in der Flüchtlingskrise ist der, dass man die Fluchtursachen bekämpfen müsse. Richtig. Dieser Satz darf keine hohle Floskel sein. Denn die Hilfe für Menschen, die unter unwürdigen oder lebensgefährlichen Bedingungen leben, ist tatsächlich die humanitärste Art, die weltweite Flüchtlingsbewegung zu beruhigen. Es ist aber eine Mammut-Aufgabe - groß, teuer, vielfältig.
Finanzminister Schäuble bezeichnete den Strom der Flüchtlinge, die sich in den vergangenen Monaten nach Europa aufgemacht haben, treffend als unser "Rendezvous mit der Globalisierung". Natürlich verfügen auch die Menschen in den ärmsten Regionen dieser Welt über moderne Kommunikationsmittel. Sie wissen, wo die Lebensqualität besser ist als ihre.
Deren Erkenntnis zwingt uns zum Handeln. Afrika wird bis 2050 seine Bevölkerung verdoppeln. Wenn die Bewohner der Nordhalbkugel diesem Kontinent nicht helfen, Lebensperspektiven für seine Bevölkerung zu schaffen, haben wir den schlimmsten Teil der Flüchtlingskrise noch nicht erlebt.
Quelle: Eva Quadbeck - Rheinische Post (ots)