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"nd.DieWoche": Der Preis des Friedens - Kommentar zum Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Staaten

Archivmeldung vom 03.08.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith

Mit der Vereinbarung für den Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Staaten muss man nicht glücklich sein. Auf der einen Seite gerettete, meist unter Vorwand verurteilte Menschen, auch russische Oppositionelle, auf der anderen ein freigelassener Mörder. Deprimierend auch, dass Alexej Nawalny Teil des Deals hätte sein können, wenn er nicht im Straflager zu Tode gekommen wäre.

Aber es ging nicht um einen Schönheitspreis. Eher ist der Vorgang ein Fall fürs Lehrbuch der Diplomaten. Er zeigt, dass zwischen verfeindeten Seiten immer noch Gesprächsmöglichkeiten bestehen. Das ist beschwerlich, und zur B-Note trägt nicht bei, dass sich der türkische Potentat Erdogan als Vermittler profilieren konnte. Aber immerhin, er hat geholfen, Türen von Staatskanzleien und Gefängnistore zu öffnen.

Das hat er schon bei den Getreideverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine getan. Und warum soll im Großen nicht möglich sein, was im Kleinen gelungen ist? Bisher galten Verhandlungen zur Beendigung des Krieges vielen als Unsinn oder als wünschenswert, aber unrealistisch. Diese Frage muss immer wieder neu gestellt werden, zumal jetzt möglicherweise Kiew beginnt, über eine diplomatische Lösung laut nachzudenken.

Man sollte sich nicht von der hässlichen Begleitmusik eines Dmitri Medwedew beeindrucken lassen. Der Hardliner sagt, was Putin denkt. Dennoch muss mit solchen Leuten gesprochen werden, wenn der Krieg nicht ewig weitergehen soll. Kann durchaus sein, dass der Frieden einen hohen Preis verlangt. Aber ist der Preis dieses Krieges nicht längst viel zu hoch?

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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