Rheinische Post: EU und das Klima
Archivmeldung vom 08.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer heute beginnende Frühjahrsgipfel der Europäischen Union stellt die Dompteurfähigkeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf eine Bewährungsprobe. Die Kanzlerin begreift das Treffen unter ihrer Führung vor allem als Klima-Gipfel.
Sie will die
27 EU-Länder auf Klimaschutz-Ziele verbindlich festlegen. Doch schon
im Vorfeld haben erhebliche Differenzen unter den Partnern für
gereizte Worte gesorgt. Merkel will den Anteil erneuerbarer Energien
auf 20 Prozent festschreiben. Andere wehren sich vehement gegen
derartige Daumenschrauben. Sie fürchten Wettbewerbsverzerrungen.
Frankreich setzt unverkrampft auf seine Atomkraftwerke. In
Deutschland dagegen erfüllt allein der Begriff Atomenergie schon fast
einen Straftatbestand.
Dass der Gipfel sich Klimaschutz-Ziele setzt, ist unstrittig. Alle haben begriffen, dass der Mensch einer drohenden Katastrophe noch entgegenwirken kann. Nur muss das rasch geschehen. Merkel braucht den Erfolg und eine geschlossene EU hinter sich, weil sie als Gastgeberin im Juni beim Gipfel der acht wichtigsten Industrienationen (G8) auch andere Umweltsünder wie die USA für einen effektiveren Klimaschutz gewinnen will. Ohne den Rest der Umweltfrevler bleibt das EU-Bemühen Flickwerk.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post