Rheinische Post: Deutscher aus Geiselhaft frei
Archivmeldung vom 11.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEndlich die erlösende Nachricht aus Afghanistan. Zwei Tage vor der Verlängerung des Mandats für die Bundeswehr am Hindukusch ist der dort vor drei Monaten entführte deutsche Bauingenieur Rudolf Blechschmidt aus seiner Geiselhaft frei. Er kehrt zu seiner Familie zurück - gesundheitlich angeschlagen.
Ein
Alptraum ist zu Ende, der vor wenigen Tagen noch einmal eine
dramatische Zuspitzung erfuhr, als die angesetzte Geiselübergabe
misslang und eine erneute Verschleppung stattfand. Unklar bis zuletzt
sind die Tatumstände. Die Täter waren wohl kriminelle Erpresser.
Dafür spricht, dass im Gegenzug fünf Kriminelle aus der Haft
entlassen wurden. Die Regierung in Kabul argumentierte immer, sie
ließe keine Taliban-Kämpfer frei, die den Staat mit ihrem Terror
bekämpften. Auch die Bundesregierung betonte, sich politisch nicht
erpressen zu lassen.
Doch bei aller Freude über die Freilassung Blechschmidts darf nicht vergessen werden, dass der mit ihm entführte Kollege ermordet wurde. Dieser gewaltsame Tod und die Entführung sind Verbrechen, die geahndet werden müssen. Doch es ist unwahrscheinlich, dass dies jemals geschehen wird. Weite Teile Afghanistans sind nach wie vor der Kabuler Zentralgewalt entzogen. Das stärkt die Energie krimineller Banden, die sich auf das Entführungsgeschäft verlegt haben.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post