Rheinische Post: Schwarz-Grün
Archivmeldung vom 18.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVorsicht ist geboten, wo immer in Wirtschaft und Politik großspurig von Zukunftsprojekten die Rede ist. Bald schon sind sie öde Vergangenheit. Anfangs signalisieren sie vermeintlich Beglückendes, man denke an die "Hochzeit im Himmel" von DaimlerChrysler, die eine Mesalliance war, oder an die längst verwehte Sehnsuchts-Liaison namens "Rot-Grün".
Am Ende durfte man zufrieden sein, wenn die Großprojekte und Rauschzustände weniger ohne dauerhaften Schaden für alle vorüber waren. Das neue politische Zauberwort heißt "Schwarz-Grün". Wieder prasseln große Worte. Besonders CDU-Politiker erwecken den Eindruck, als gebe es nichts Erquickenderes, als endlich mit Grünen zu regieren. Hamburgs CDU mit Bürgermeister von Beust vorneweg scheint geradezu versessen darauf zu sein, die Grünen zu gewinnen. Man kann nur hoffen, dass die stark euphorisiert wirkenden Christdemokraten nicht um jeden Preis, vor allem nicht um denjenigen ihrer Wirtschaftskompetenz und Entschiedenheit bei der Bekämpfung von Großstadt-Kriminalität zum Pakt bereit sind. Nur wenn die Kompromisse am Ende nicht gar so faul sind, nur wenn die schwarz-grüne Statik an der Alster gründlich berechnet ist, sollte das Haus bezogen werden.
Quelle: Rheinische Post