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Südwest Presse zur Bundeswehr

Archivmeldung vom 08.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie soll das funktionieren? Auf der einen Seite beklagen sich Bundeswehrsoldaten, die sich in gefährlichen Auslandseinsätzen befinden, seit langem über unzureichende Ausrüstung. Zu wenige gepanzerte Fahrzeuge für den Afghanistan-Auftrag, keine modernen Hubschrauber, veraltete Transportflugzeuge. Missstände, die Menschenleben kosten können.

Auf der anderen Seite muss gespart werden, keine Frage. Und weil die Zeit drängt und die Bundesregierung gegenüber dem verärgerten Bürger Handlungsfähigkeit beweisen will, schwingen Schreibtischtäter den Rotstift. Das ist einfach, schließlich muss man bei diesem Vorgehen weder auf internationale Verpflichtungen noch auf Empfindungen von Bundeswehrsoldaten, die sich inzwischen reichlich verschaukelt vorkommen, Rücksicht nehmen. Tatsächlich zäumen die Rotstift-Strategen das Pferd von hinten auf. Wer sinnvoll sparen will, muss vorher wissen, welche Aufgaben die Bundeswehr  künftig wahrnehmen soll und was sie dafür benötigt. Wer umgekehrt vorgeht, riskiert, dass er die Truppe überfordert und diejenigen vor den Kopf stößt, die er halten will: engagierte und nachdenkliche Menschen, nicht Abenteurer. Die Gefahr ist groß, dass die Politik beides will: Sparen und ihren Verpflichtungen gegenüber der EU, den Vereinten Nationen und der Nato trotzdem nachkommen wie bisher. Dann stünden die Verteidigungspolitiker bald ohne Truppe da.

Quelle: Südwest Presse

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