OSTSEE-ZEITUNG, Rostock, zu Sicherheit/G8-Gipfel
Archivmeldung vom 27.03.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSicherheitsstufe eins! Das ist klar. Die Tatsache, dass zur Sicherheit der Staatschefs der acht größten Industrienationen der Welt in Heiligendamm alles getan wird, überrascht nicht. Dazu gehört die Abteilung Aufklärung, Abhören, Informationen, Nachrichtendienste. Im Volksmund bekannt und benannt als: Horch und Guck.
Beängstigend sind zwei Tatsachen. Zum einen die Masse an technischem
und personellem Aufwand. Superaugen in der Ostsee, Spionagesatelliten
im Orbit, Sonarsonden im Wasser. Megamikrofone, Wärmebildkameras,
Aufklärungsjets. Dazu das elektronische Abhören der Telekommunikation
in der Region und die Erfassung persönlicher Daten Tausender.
Anwohner, Journalisten, Hotelangestellte, Zulieferer. Das ist die
totale Überwachung einer Region.
Und das ist nicht normal. Oder sollte es zumindest nicht sein.
Trotzdem Bei der Polizeileitstelle des Gipfels heißt es rigoros,
dafür müsse man Verständnis haben. Zum Verständnis von Demokratie:
Wofür die deutsche Öffentlichkeit Verständnis hat, entscheidet sie
immer noch selbst.
Dafür aber ist eine Debatte nötig. Thema: Der große Lauschangriff.
Aber so richtig scheint das niemanden zu interessieren.
Quelle: Pressemitteilung Ostsee-Zeitung