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WAZ: Die Lehren der Krise

Archivmeldung vom 22.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jeder, der Kanzlerin Angela Merkel und ihre europäischen Amtskollegen seit einigen Monaten beobachtet, kann kaum glauben, dass die Lage im Euro-Währungsraum ernst ist. Die Staaten hangeln sich zwar von Krisengipfel zu Krisengipfel. Fatalerweise scheinen sie aber anzunehmen, dass ein bisschen Krisenbekämpfung ausreicht. Notkredite für Griechenland, Unterstützung für Irland, Hilfe für Portugal - und ein paar mahnende Worte in Richtung Italien und Spanien, stärker zu sparen. Zwischendurch: Beharren auf nationalen Positionen. Das alles ist kleingeistiges Herumeiern. So erbärmlich aber darf eine europäische Krisenbekämpfung nicht aussehen.

Merkel und ihre Minister müssen aus dem Gerangel mit ihren europäischen Kollegen endlich Lehren ziehen. Lehre Nummer eins: Spätestens seit Einführung des Euro müssen alle Staaten gemeinsam europäische Probleme lösen. Lehre Nummer zwei: Die Bürger haben ein Recht darauf, von ihren Politikern Rechenschaft zu fordern, warum es Deutschland nicht egal sein kann, wenn Griechenland unter seinen Schulden fast erstickt. Und warum Solidarität mit klammen Staaten im Interesse Deutschlands ist.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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