Rheinische Post: Viele mutige Iraner
Archivmeldung vom 29.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Oppositionsbewegung im Iran ist sehr mutig. Dafür gebührt ihr eine Menge Respekt. Menschen riskieren ihr Leben für etwas mehr persönliche Freiheit. Sie sind es leid, sich von einer rückwärtsgewandten Kaste bevormunden zu lassen, die mit einer wohl manipulierten Wahl im Juni um jeden Preis an der Macht bleiben wollte.
Das ist genau das Gegenteil von dem, was die Opposition will. Sie strebt Transparenz an, wo Verschleierung Tagesparole ist. Sie will Mitsprache und Einfluss auf die Geschehnisse im Land anstelle von Entmündigung. Die Jugend will den Anschluss an die Welt nicht verlieren und sich nicht von den Mullahs vorschreiben lassen, wie ihre Lebensplanung auszusehen hat. Die Behauptung der Regierung, es gehe der Opposition um die Umkrempelung des Staates, ist grotesk. Sie will so nur ihr brutales Durchgreifen rechtfertigen und schreckt vor Verdrehung von Tatsachen nicht zurück. Doch diese mangelnde Flexibilität wird sich nicht auszahlen. Am Ende wird das zu einer Radikalisierung der Gesellschaft führen. Die Regierung wird viel an Autorität verlieren. Nur ihre Anhänger, die um ihre Pfründe bangen, werden zu ihr halten. Doch die Opposition wird nicht einknicken. Sie wird allenfalls ihre Methodik ändern.
Quelle: Rheinische Post