RNZ: Ohne Konzept
Archivmeldung vom 01.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuch wenn mancher in der Bundeswehr das Ende der Wehrpflicht bedauern mag: Es gab längst keine überzeugenden Argumente mehr für den Wehrdienst. Der Personalbedarf der Armee ging kontinuierlich zurück, zugleich konnten die Rekruten kaum noch sinnvoll beschäftigt werden. Daher existierte die Wehrgerechtigkeit allenfalls noch auf dem Papier.
Die Art und Weise jedoch, wie der Übergang zur Freiwilligenarmee von der Politik übers Knie gebrochen wurde, könnte der Truppe in Zukunft erhebliche Probleme bereiten. Der sogenannte "freiwillige Wehrdienst" ist eine aus der Not geborene Idee, für die es noch immer kein abschließendes Konzept gibt. Vor allem aber dürfte sich auf diesem Wege kaum das qualifizierte Personal gewinnen lassen, dass die Bundeswehr in ihren internationalen Kriseneinsätzen benötigt. Die Truppe, die bislang noch in der Mitte der Gesellschaft verankert ist, könnte ihr Personal künftig zunehmend von deren Rändern rekrutieren müssen. Aber nicht nur die Bundeswehr ist betroffen. Auch die Zivildienstleistenden müssen ersetzt werden. Und auch hier fehlt ein schlüssiges Konzept. Die Augen zumachen und fest die Daumen drücken, dass die Freiwilligen von alleine kommen, wird nicht reichen.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung (ots)