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Das Pantanal und Bonito: Unversehrte Natur im mittleren Westen Brasiliens

Archivmeldung vom 20.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Luftansicht des Pantanal Bild: Shutterstock - Lucas Leuzinger Fotograf: Shutterstock - Lucas Leuzinger
Luftansicht des Pantanal Bild: Shutterstock - Lucas Leuzinger Fotograf: Shutterstock - Lucas Leuzinger

Die erstaunlich vielfältigen und malerischen Landschaften machen Brasilien zu einem der weltweit beliebtesten Reiseziele für den Ökotourismus. Besucher können verschiedene Aktivitäten wie Tier- und Naturbeobachtungen, Wandern, Sportangeln, Reiten und auch Höhlenbesuche erleben. Die Region des Pantanal mit dem Ort Bonito nahe der Grenze zu Paraguay ist ein besonderes Reiseziel, wo sich Besucher verantwortungsbewusst in der Natur aufhalten können.

Pantanal

Das Pantanal ist eines der größten Reservoirs für biologische Vielfalt weltweit und das wichtigste Schutzgebiet für Wildtiere des südamerikanischen Kontinents. Der Pantanal-Schutzgebietskomplex wurde im Jahr 2000 von der UNESCO als Weltnaturerbe und Biosphärenreservat eingetragen und umfasst den Nationalpark Pantanal Mato-Grossense sowie die Naturschutzreservate Acurizal, Penha und Dorochê. Das Pantanal-Biotop ist flächenmäßig fast halb so groß wie Deutschland, das größte Binnenland-Feuchtgebiet der Welt und eines der artenreichsten Ökosysteme.

Die Süßwasserfeuchtgebiete beherbergen die größte Wildtierkonzentration in Amerika: Im Biotop leben etwa 650 Vogelarten, 230 Fischarten, fünfzig Reptilienarten und achtzig Säugetierarten, darunter auch größere Raubtiere wie zum Beispiel Jaguare und Krokodile. Das touristische Erlebnis wird weiter bereichert durch die dort lebenden Viehzüchter und die indigene Bevölkerung der Region, die die ethnische und kulturelle Mischung des Pantanal prägen.

Besonders ein Besuch im Herbst lohnt sich, weil die Trockenheit die Tiere zu den Flüssen treibt, sodass Jaguare, Krokodile und viele andere Wildtiere aus der Nähe zu beobachten sind. Während dieser trockeneren Jahreszeit ist zudem die Fortbewegung im Naturgebiet leichter. Das Pantanal ist ein Muss für alle Besucher, die neben der unglaublichen Naturschönheit auch Wildtiere hautnah erleben wollen.

Eine der beliebtesten Aktivitäten im Pantanal ist die nächtliche Tierbeobachtung, die mit dem Auto oder per Boot durchgeführt werden kann. Da viele Tiere nachtaktiv sind, ist dies die ideale Zeit, um Alligatoren, Wölfe, und das Wahrzeichen Brasiliens zu beobachten, die berühmten Jaguare.

Cuiabá, die Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso, ist das Tor zu den Gebieten des Nord-Pantanal. Von der Hauptstadt aus können Touristen die Städte Poconé, Cáceres und Barão do Melgaço gut erreichen. Hier können Besucher in Unterkünften übernachten, die sich durch nachhaltige Praktiken für Naturschutz einsetzen. Diese beinhalten bewusste, korrekte und sichere Abfallentsorgung, um die Umwelt nicht zu schädigen. Besucher können hier tief in die Natur eintauchen. In der Region können Reisende an vielen Aktivitäten teilnehmen und so indigene Gemeinschaften, Naturschutzfarmen und die lokale Küche kennenlernen - einschließlich Alligatorenfleisch, Piranha-Eintopf, einer großen Vielfalt an Süßwasserfischen und Tererê, einem lokalen Getränk, das aus eisgekühltem Mate-Kräutertee hergestellt wird.

Wie man dorthin kommt:

Poconé, Cáceres und Barão do Melgaço sind am besten über den internationalen Flughafen Cuiabá (CGB) zu erreichen. Vom Flughafen aus können Touristen ein Auto mieten oder am Busbahnhof von Cuiabá aus Bus fahren.

Bonito

Bonito ist ein Paradebeispiel für den Umgang mit einem der größten Probleme im heutigen Tourismus: "Overtourismus". Als die Besucherzahlen in der Region zu steigen begannen, kam die Befürchtung auf, dass unregulierter Tourismus die Umwelt des Biotops beeinträchtigen könnte. Aus diesem Grund handelten die Behörden Bonitos frühzeitig und führten ein Gutscheinsystem zur Kontrolle der Besucherzahlen ein. Der Gutschein wird auf den Namen eines jeden Touristen ausgestellt und muss bei Attraktionen oder Touren abgegeben werden. Auf diese Weise bleibt die Zahl der Besucher im Rahmen. Diese Maßnahme hat der Stadt auf dem World Travel Market 2013 in London den World Responsible Tourism Award eingebracht.

Bonito ist umgeben von kristallklarem Wasser, in dem sich tausende Fische tummeln, das zum Tauchen und Entspannen einlädt. Es ist also kein Wunder, dass Bonito zu den besten Ökotourismuszielen Brasiliens zählt. Das Reiseziel verfügt zudem über zahlreiche Wasserfälle. Natürliche, vom Wasser über Jahre geformte Becken bieten eine unglaubliche Kulisse, wie zum Beispiel am Wasserfall Rios da Prata.

Die Region um Bonito beherbergt zahlreiche Vogelarten wie Harpyien, Aras, Tukane sowie weitere Tierarten wie Ameisenbären, Gürteltiere, Pumas, Mähnenwölfe, Rehe und Füchse. Auch die Stadt und ihre Umgebung haben einiges zu bieten: Touristen können sich an einer großen Auswahl an Abenteueraktivitäten wie Wandern, Schwimmen unter Wasserfällen, Höhlenforschung, Schnorcheln, Rafting, Reiten, Tauchen und Mountainbiking probieren.

Über Millionen von Jahren hat das Regenwasser das Gestein der Region erodiert, dabei entstanden Schluchten und Höhlen, die heute zum Baden in Wasserfällen und zur Erkundung der Grotten einladen. Die Gruta do Lago Azul mit ihren zwei Höhlen etwa ist eines der Wahrzeichen von Bonito. Hier führen Stufen vorbei an Tropfsteinen hin zu dem berühmten See mit stechend blauem Wasser. Seine Farbe ist einzigartig, ein Phänomen, das nur zwischen Dezember und Januar auftritt, wenn die Sonne morgens direkt auf den See scheint und das Blau noch intensiver und nahezu unwirklich erscheinen lässt.

Wie man dorthin kommt:

Die Stadt verfügt über einen Regionalflughafen (BYO) und ist 300 Kilometer vom internationalen Flughafen Campo Grande (CGR) entfernt. Besucher, die von Campo Grande abfliegen möchten, können einen Mietwagen, einen Bus oder einen Transfer nutzen, um Bonito zu erreichen.

Quelle: Embratur (ots)

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