Über vier von zehn Angestellten arbeiten in Urlaub und Freizeit - aber es werden immer weniger
Archivmeldung vom 13.07.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÜber vier von zehn (42 Prozent) Angestellten in Deutschland arbeiten während Urlaub und Freizeit - aber es werden immer weniger! Im letzten Jahr waren 45 Prozent 'Urlaubsarbeiter' und 2011 sogar 53 Prozent. Ist 2013 der Anteil bei Männern allerdings exakt auf Vorjahresniveau (45 Prozent) und arbeiteten im letzten Jahr noch genauso viele Frauen in ihrer freien Zeit, greifen diese mittlerweile deutlich weniger zu Computer, Smartphone und Co. außerhalb der Arbeitszeit (2013: 39 Prozent und 2012: 45 Prozent).
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage* von lastminute.de, der Last Minute Reisewebsite: für den 'Urlaubsarbeiter-Report' wurden nun schon das dritte Jahr in Folge über 1.000 Erwachsene in Deutschland befragt. "Vier von zehn Angestellten beschäftigen sich in Urlaub und Freizeit mit ihrer Arbeit, statt sich zu erholen - das sind immer noch viel, aber es werden weniger. Dieser Trend hin zu weniger Urlaubsarbeit ist einerseits damit zu erklären, dass mit dem Aufkommen neuer mobiler Technologien ständige Erreichbarkeit fast zur Gewohnheit wurde - andererseits haben mittlerweile aber viele offenbar gemerkt, dass Urlaubsarbeit wenig Vorteile bringt und ungestörte Erholung einfach enorm wichtig ist. Deshalb sollte die allerletzte Minute vor Urlaub oder Wochenende dazu genutzt werden, abzuschalten: und zwar nicht nur im Kopf - sondern auch alle Geräte, die die freie Zeit stören könnten", so Jörg Burtscheidt, Geschäftsführer lastminute.de.
Weniger arbeiten in ihrer freien Zeit - aber mehr wurden vom Chef beruflich kontaktiert
Zwar arbeiten weniger Menschen in ihrer kostenbaren freien Zeit - aber wie im letzten Jahr wird immer noch bei fast vier von zehn Angestellten vom Arbeitgeber erwartet, erreichbar zu sein (2013: 36 Prozent / 2012: 36 Prozent / 2011: 24 Prozent). Die Anzahl derer, die sich im Urlaub freiwillig mit Arbeit beschäftigen, verringert sich also - das Verhalten der Arbeitgeber hinkt diesem Trend jedoch hinterher: Denn tatsächlich kontaktiert von Chef oder Kollegen wurden von jenen, von denen Erreichbarkeit erwartet wird, dann auch 68 Prozent - mehr als noch im letzten Jahr (64 Prozent).
Fast dreimal so viel Männer wie Frauen sind überzeugt, dass Urlaubsarbeit der Karriere hilft
Generell haben die in der lastminute.de-Umfrage zur Auswahl stehenden Beweggründe für Urlaubsarbeit so gut wie alle deutlich weniger Zustimmung gefunden, als im letzten Jahr - ein Zeichen, dass die Motivation für Urlaubsarbeit generell sinkt. Das trifft vor allem auf Frauen zu. Kein Wunder also, dass sie mittlerweile weniger in ihrer freien Zeit arbeiten. Der Hauptgrund für Urlaubsarbeit sowohl für Männer als auch Frauen war und ist Verantwortungsgefühl (27 Prozent - Männer 31 und Frauen 23 Prozent). Aber damit enden die Gemeinsamkeiten auch schon. Für Frauen auf Platz zwei: sie arbeiten einfach gern (22 Prozent) - gefolgt davon, dass immer spontan etwas Wichtiges zu tun ist (19 Prozent) - bei Männern an zweiter Stelle. Bei Männern auf Platz drei: dass einfach sehr viel zu tun ist, das sonst liegen bleibt (24 Prozent - bei Frauen auf Platz fünf mit 17 Prozent). Interessant ist vor allem, dass fast dreimal so viel Männer wie Frauen überzeugt sind, dass Urlaubsarbeit ihrer Karriere hilft wie zum Beispiel bei der nächsten Beförderung oder Gehaltsverhandlung (10 Prozent - Männer 13 und Frauen fünf Prozent) - übrigens eine Hoffnung, die mit zunehmendem Alter tendenziell abnimmt von 25 Prozent bei den 18- bis 24jährigen zu zwei Prozent bei den über 55jährigen. Übrigens: Fast jede zehnte Frau und damit fast doppelt so viel als Männer (neun gegenüber fünf Prozent) würden sich in Urlaub und Freizeit langweilen, würden sie nicht arbeiten.
Anteil Angestellte, die in Urlaub/Freizeit arbeiten
2012 2013 Alle 45% 42% Männer 45% 45% Frauen 45% 39%
Gründe für Urlaubsarbeit (alle zutreffenden Antwortmöglichkeiten konnten gewählt werden)
Fühle mich verantwortlich: 27 Prozent Es tauchen immer spontan Probleme auf: 25 Prozent Sehr viel zu tun, das sonst liegen bleibt: 21 Prozent Arbeite einfach gerne: 19 Prozent Bin selbständig: 17 Prozent Es wird von mir erwartet: 17 Prozent Endlich Zeit für Dinge, die ich sonst nicht schaffe: 13 Prozent Kann es nicht lassen/will auf neuestem Stand sein: 12 Prozent Nicht genug Kollegen für Urlaubsvertretung: 11 Prozent Schaffe es nicht, mit allem fertig zu werden: 10 Prozent Weil es meiner Karriere hilft: 10 Prozent Angst, meinen Job zu verlieren, wenn ich es nicht tue: 7 Prozent Möchte mich gebraucht fühlen: 7 Prozent Wäre gelangweilt, wenn ich nicht arbeiten würde: 7 Prozent Möchte mich wichtig fühlen: 4 Prozent Traue meinen Kollegen nicht zu, dass sie Arbeit gut machen: 3 Prozent Arbeite lieber, als Zeit mit Partner/Familie/Freunden zu verbringen: 3 Prozent
*Über die Umfrage
Im Auftrag von lastminute.de hat YouGov für diese repräsentative Umfrage zwischen 5. und 8. Juli 2013 insgesamt 1.016 Frauen und Männer online befragt. Alle Zahlen, soweit nicht anders angegeben, stammen aus dieser Yougov-Umfrage und sind gewichtet sowie repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Werte von 2011 stammen aus einer repräsentativen GfK-Umfrage im Auftrag von lastminute.de.
Quelle: lastminute.de (ots)