Halloween: Grusel so irisch wie das Pub und der St. Patrick´s Day
Archivmeldung vom 21.10.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithMythen zufolge lichtet sich an Halloween der Schleier zwischen unserer irdischen Welt und dem Jenseits. Am deutlichsten spürbar ist dies in Irland, wo das weltbekannte Fest auf langjährigen Traditionen beruht und überall gefeiert wird.
Die Wurzeln des Gruselfestes, bei dem sich keltische und christliche Tradition vermischen, reichen bis ins frühzeitliche Irland zurück. Seit 3.000 Jahren wird Halloween, das damals als Fest zum Winteranfang unter dem Namen Samhain bekannt war, gefeiert. Um die Geister und Dämonen, die zwischen den Welten wanderten, zu beschwichtigen, wurden die Toten verehrt und mit großem Spektakel beschwört. Heute geht es nicht weniger spektakulär zu! Das Derry Halloween in Nordirland sowie das Púca Festival in Irlands historischem Osten sind dabei nur zwei von vielen schaurigen Höhepunkten, die den Puls schneller schlagen lassen.
Derry Halloween: Zeit für Schauer und Schrecken
Wer Halloween von seiner schaurig-schönen Seite erleben will, schöüpft an diesem Tag in eine andere Rolle. Spektakuläre Verkleidungen sieht man in Derry~Londonderry in Nordirland, seit Jahren die Spukhauptstadt der Insel, wenn es um Spektakel geht. Besonders mystisch wirken dabei die alten Stadtmauern, die umlaufend komplett erhalten sind. Hier trifft man am 31. Oktober zur größten Halloween-Party Europas auf 120.000 Besucher, die so authentisch verkleidet sind, dass es einen gruselt. Im National Museum of Country Life im County Mayo in Turlough erfahren Neugierige, warum Masken überhaupt eine so große Rolle an Halloween spielen und bekommen in der Ausstellung aufwändig gestaltete Exemplare zu sehen. Ebenfalls die Tradition der gruselig geschnitzten Kürbisse entstammt einer alten irischen Tradition: In den früheren Zeiten schnitzten die Iren Fratzen in Steckrüben. Auch in Irland nicht wegzudenken ist die Tradition des Trick-or-Treating: Klein und Groß ziehen verkleidet um die Häuser und begrüßen Anwohner mit dem Spruch: "Trick or treat!", um Süßigkeiten (früher Obst und Nüsse) zu erbitten. Wer keine Naschereien anbietet - naja, der muss sich auf einen Streich gefasst machen.
Púca Festival: Folklore, Festessen und Fröhlichkeit
In kaum einem anderen Land wird der Winteranfang so gebührend eingeläutet wie in Irland. Das Púca Festivalist ein authentisches, spektakuläres und unterhaltsames Event, das die grüne Insel als den ursprünglichen Geburtsort von Halloween feiert. Das lebendige, zeitgemäße und doch tief in der Tradition verwurzelte Festival findet vom 27. Oktober bis 31. Oktober 2023 in Trim und Athboy in der Grafschaft Meath statt. Der Name des Festivals geht auf alte Erzählungen über den Púca Geist zurück, einem mächtigen Shape Shifter (Gestaltwandler), der in der Nacht vom 31. Oktober erscheint und unbemerkt umhertreibt. Über vier atemberaubende Tage hinweg fängt das Fest den Geist des Samhain mit Musik, Mythen und mehr ein. Dafür arbeitet Púca mit irischen Künstlern, Seanchaí-Geschichtenerzählern und den örtlichen Gemeinden zusammen, um das Beste an zeitgenössischer irischer Performance zu präsentieren. Besonderes Highlight: akrobatische Auftritte und Lasershows. Da Samhain eine Zeit des Schlemmens ist, wartet Púca, wie es sich für jedes Festival gehört, auch mit traditionellen Spezialitäten auf. Besucher können sich mit Barm Brack, Schweinespieß, Cider und Bratäpfeln verwöhnen lassen.
Bram Stoker Festival: Dublin steht im Zeichen von Dracula
Das Bram Stoker Festival feiert das Vermächtnis eines des beliebtesten und bekanntesten irischen Schriftstellers und seines wohl bekanntesten Werkes: Dracula. Das Festival, das nun in sein zehntes Jahr geht, lässt sich von Stoker, seinem Leben, seinem Werk und dem Dublin seiner Zeit inspirieren und feiert das Übernatürliche und das Unheimliche. Im Laufe der Jahre haben die Veranstalter zahlreiche Aktionen präsentiert: große Spektakel und Installationen unter freiem Himmel präsentiert, Uraufführungen neuer Filmmusiken für Filmklassiker und preisgekrönte Theaterproduktionen, nächtlichen Zirkus im Freien in dunklen, unheimlichen Wäldern, Comedy in Nachtclubs, Chorensembles in dunklen Bibliotheken, kulinarische Touren und aufwendige Bankette in heiligen Krypten. Dabei wurden Kathedralen, Parks und Plätze in Beschlag genommen, Tausende von Dublinern und Besuchern mit Paraden, Feuergärten und beleuchteten Wasserinstallationen unterhalten. Im Mittelpunkt stand dabei immer das literarische Wirken von Bram Stoker sowie sein Leben und Arbeiten in Dublin. Im Jahr 2023 warten nun wieder vom 27. bis 30. Oktober vier Tage voller köstlich düsterer Leckerbissen auf den Straßen und an Veranstaltungsorten in ganz Dublin.
Ghost Stories: Gespenstisches Treiben nicht nur an Halloween
Spukhäuser, verfluchte Schlösser und alle möglichen gruseligen Orte sind auf der ganzen Insel Irland zu finden. Jedes von ihnen hat seine eigene Geschichte zu erzählen und zieht Liebhaber des Übernatürlichen an, die gerne einen Geist sehen oder den kühlen Atem eines Geistes spüren möchten.
Das historische Ballygally Castle etwa, das 1625 von der Familie Shaw an der spektakulären Causeway Coast in Nordirland erbaut wurde, ist berühmt für den Geist, der in seinem Spukturm haust. Lady Isobel Shaw wurde von ihrem Mann in den Turm gesperrt, weil sie keinen männlichen Erben zeugte, und sprang lieber in den Tod, als zu verhungern. Heute ist das Schloss ein Luxushotel, und viele Gäste behaupten, ihren Geist gesehen und die Anwesenheit anderer Geister gespürt zu haben.
Geschichten über Hexerei, Rache, dämonische Rituale und Verrat gibt es in der wunderschönen mittelalterlichen Stadt Kilkenny zuhauf, die zu den spukhaftesten Orten Europas zählt. Mindestens zwei der Gebäude sollen von demselben Geist heimgesucht werden, dem Geist von Alice Kyteler, die als Hexe angeklagt wurde, aber aus der Stadt floh und ihr Dienstmädchen zurückließ, das an ihrer Stelle auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte. Der Geist von Alice, oder manche glauben, der ihrer Magd, wird oft im Kyteler's Inn gesehen, dem ältesten Gasthaus von Kilkenny, das von Alice um 1323 gegründet wurde. Ihr Geist sucht auch die Kathedrale von St. Canice auf.
Am irischen Wild Atlantic Way kann man in den Kerkern von Westport House in der Grafschaft Mayo scheinbar das Echo der Gefangenen der Piratenkönigin Grace O' Malley aus dem 16. Jahrhundert hören. Das atemberaubende Herrenhaus wurde auf den Fundamenten eines von O' Malleys Schlössern errichtet und bietet Führungen auf eigene Faust an.
Das imposante Dublin Castle behauptet, dass es keine Geister gibt, aber es ist eng mit einem der Meister des Makabren verbunden, Bram Stoker, dem Autor von Dracula. Stoker, der auf dem Höhepunkt der großen Hungersnot geboren wurde, arbeitete im Dubliner Schloss und soll durch die Geschichten über Untote, die ihm seine Mutter erzählte, und durch Anspielungen auf die hungernden Menschen in Irland als wandelnde Tote zu Dracula inspiriert worden sein. Jedes Jahr zu Halloween findet in Dublin das Bram Stoker Festival statt, ein Gruselfest zum Thema Vampire, das in diesem Jahr eine Reihe von Live- und Online-Veranstaltungen umfasst.
Quelle: Irland Information Tourism Ireland (ots)