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Freiwilligenarbeit im Ausland: Gut geplant, hilft eben doch

Archivmeldung vom 03.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bilder von Oktober 2017 in Syrien, Damaskus.
Bilder von Oktober 2017 in Syrien, Damaskus.

Bild: Eigenes Werk /OTT

Freiwilligenarbeit im Ausland hat sich in den letzten zehn Jahren im deutschsprachigen Raum etabliert. Engagierte Volunteers, die in einem verantwortungsvoll gestalteten Projekt im Ausland arbeiten, setzen sich auch nach ihrer Rückkehr für soziale Belange ein. Das geht jetzt aus einer Umfrage des Veranstalters für Freiwilligenarbeit, Rainbow Garden Village (RGV), hervor.

Längerfristige, sinnstiftende Freiwilligenarbeit fördert nachweislich das zukunftsorientierte Denken und Handeln der Teilnehmer. So wollen sich bei RGV mehr als drei Viertel der ehemaligen Volunteers, die in den letzten 2,5 Jahre im Einsatz waren, weiter sozial engagieren bzw. haben schon eigene Projekte ins Leben gerufen. Über die Hälfte aller Teilnehmer möchte wieder als Volunteer ins Ausland gehen. RGV-Gründer Steffen Mayer: "Bei uns wird Freiwilligenarbeit nicht mit Urlaub vermischt. Auch Kurzeinsätze von ein bis zwei Wochen bieten wir nicht an, da diese nicht nachhaltig sind. Wir nehmen uns Zeit für die Auswahl und Beratung der Teilnehmer. Um bei ihnen die richtige Erwartungshaltung zu schaffen, bereiten wir sie intensiv auf ihren Einsatz vor."

Soziales Engagement in Zahlen

RGV wertete Kennzahlen ehemaliger Projekt-Teilnehmer aus, die im Zeitraum vom 1.1.2016 bis 25.6.2018 durchschnittlich für neun Wochen als Freiwillige im Ausland arbeiteten. Die insgesamt 2181 Teilnehmer (79 Prozent davon weiblich) waren im Durchschnitt 22 Jahre alt. Fast 93 Prozent gehörten zur Altersgruppe 16-30 Jahre, 36 Prozent davon waren zum Zeitpunkt des Einsatzes zwischen 16 und 18 Jahren alt, sieben Prozent aller Teilnehmer älter als 30 Jahre. 79 Prozent der ehemaligen Freiwilligen gaben an, sich auch weiterhin sozial engagieren zu wollen; 53 Prozent der Teilnehmer wünschten sich einen erneuten Freiwilligeneinsatz im Ausland.

Freiwilligenarbeit in der Heimat

Einige ehemalige RGV-Projektteilnehmer, die ihr Engagement auch zu Hause fortführen, haben gemeinnützige Vereine oder Stiftungen gegründet.

Beispiele:

- Johannes Tiedje aus Deutschland, der als Freiwilliger in Nepal 
     unterwegs war, betreibt zusammen mit Ramchandra Mahato aus Nepal
     das "Jhuwani Environment Protection Programme" (JEPP), bei dem 
     öffentliche Müllsammlungen sowie Seminare und Workshops mit der 
     Dorfgemeinschaft im Mittelpunkt stehen.
   - Niko Karanikolas aus Deutschland, der in Ghana arbeitete, rief 
     das Präventions- und Hilfsprojekt "Child Hood for Children" ins 
     Leben, das u.a. ghanaischen Mädchen eine Zukunftsperspektive 
     geben soll. 2017 wurde er mit seinem Projekt für den deutschen 
     Engagementpreis nominiert.
   - Simonne Gartner aus Österreich befindet sich nach ihrem 
     Freiwilligeneinsatz in Ghana in der Gründungsphase ihres Vereins
     "Street Kids und Eye Care".
   - Die ehemaligen Freiwilligen Solveig Marris, Jannik Volk, Annika 
     Hülsmann, Nicklas Klöckner, Britta Künzig und Kirsten Meis sind 
     Gründungsmitglieder der Aflli Foundation Tansania. Die Stiftung 
     möchte durch den Austausch der Kulturen bewirken, dass das Bild 
     von Afrika und Afrikanern in Europa verbessert wird sowie 
     Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut werden. 

Voluntourismus versus nachhaltige Freiwilligenarbeit

Im Gegensatz zu nachhaltigem längerfristigem Volunteering bieten einige Reiseveranstalter "Voluntourismus" an - eine Kombination aus Freiwilligenarbeit und Urlaub über einen möglichst kurzen Zeitraum. Soziale Hilfswerke weisen auf Defizite in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung hin. Für Steffen Mayer ist ein Voluntourist jemand, "der ungern ganz auf seinen Urlaub verzichten möchte, aber auch nach mehr sucht, als nur auf der faulen Haut zu liegen." Er fügt hinzu: "Den Voluntouristen ist wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass ihr Einsatz sogar kontraproduktiv sein kann. Sie müssen weder ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorweisen, das dem Schutz der Kinder vor Ort dient, noch werden sie von einigen Reiseveranstaltern ausreichend auf ihren Einsatz vorbereitet."

Über Rainbow Garden Village (RGV)

Rainbow Garden Village (RGV), gegründet 1999 in Ghana, organisiert und veranstaltet flexible Freiwilligenarbeit im Ausland und bietet Auslandspraktika in Afrika und Asien an. Ziel ist es, engagierten Menschen die Möglichkeit zu geben, sich für eine nachhaltige Entwicklung im Ausland einzusetzen. RGV fördert über 200 Freiwilligenprojekte im sozialen, medizinischen, ökologischen sowie Wildlife Bereich und offeriert Teilnehmenden ein breites Spektrum an sinnvollen Mitwirkungs-Möglichkeiten.

Weitere Informationen: www.rainbowgardenvillage.com

Quelle: Rainbow Garden Village (ots)

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