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Ab Freitag neue Corona-Regeln bei der Bahn im Fernverkehr

Archivmeldung vom 26.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Nie wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln ohne eine stickige und bakterienverseuchte Maske fahren? Die Politik will es - die Ärzte raten ab (Symbolbild)
Nie wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln ohne eine stickige und bakterienverseuchte Maske fahren? Die Politik will es - die Ärzte raten ab (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die angekündigten neuen Corona-Regeln bei der Deutschen Bahn gelten bereits ab Freitag. In allen Zügen ist dann in den Großraumwagen nur noch ein Sitzplatz pro Doppelsitz reservierbar, berichtet die "Bild".

Alle anderen Sitzplätze bleiben für eine Reservierung gesperrt. Eine allgemeine Reservierungspflicht gibt es aber weiterhin nicht. Einzelreisenden werden automatisch Fenstersitzplätze zugewiesen. Bei Sitzgruppen mit Tisch können nur noch die diagonal gegenüberliegenden Sitzplätze gebucht werden (Fensterplatz auf der einen Seite und Gangplatz auf der gegenüberliegenden Seite).

Reservierungen von Einzelreisenden auf nebeneinander liegenden Sitzplätzen sollen so vermieden werden. In geschlossenen Abteilen mit sechs Sitzplätzen sind nur noch zwei Plätze reservierbar, der Fensterplatz auf der einen und der Gangplatz auf der anderen Seite. Insgesamt bietet die DB damit nur noch 60 Prozent der Sitzplätze zur Reservierung an. Für gemeinsam reisende Kunden schafft die DB sowohl in der 1. Klasse als auch in der 2. Klasse Extra-Bereiche, in denen Familien oder Paare auch nebeneinander liegende Sitzplätze reservieren können. Die Extra-Bereiche tragen zusätzlich zum Infektionsschutz bei, da sich gemeinsam Reisende so nicht im Wagen verteilen. Reisen ohne Reservierung bleiben dennoch weiterhin möglich.

Die Mitarbeiter der DB sollen in den kommenden Wochen noch stärker als bisher auf eine gleichmäßige Verteilung der Fahrgäste im Zug achten. Derzeit sind die Fernverkehrszüge im Schnitt zu rund 20 bis 25 Prozent ausgelastet. Bis Weihnachten ab Mitte Dezember sollen rund 7.000 zusätzliche Sitzplätze durch neue ICE4 verfügbar sein. Der Fahrplan soll von derzeit 85 Prozent wieder hochgefahren werden. Im Bund-Länder-Beschluss war das Thema Bahnfahren recht vage gehalten worden. Der Verbrauchzentrale Bundesverband (VZBV) forderte dementsprechend Nachbesserungen.

"Wenn weniger Plätze bei der Bahn gebucht werden können, stellt sich die Frage, was mit Reisenden ohne Sitzplatzreservierung passiert oder mit bereits gekauften Sitzplatzreservierungen", sagte die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim VZBV, Marion Jungbluth, dem "Handelsblatt". "Die Vorschläge sind nicht zu Ende gedacht und müssen durch Kulanz-Regelungen ergänzt werden." Jungbluth gab zudem zu bedenken, dass die Beschlüsse bei Verbrauchern für Verwirrung sorgen könnten, weil die Bundesregierung zugleich die Erwartung damit verbinde, dass die Bevölkerung auf Reisen verzichte. "In Zeiten von `Wir bleiben zuhause` muss die Bundesregierung gegenüber der Deutschen Bahn AG darauf bestehen, dass alle bereits gekauften Tickets kostenfrei zurückgegeben oder umgebucht werden können", sagte die VZBV-Vertreterin. Im Bund-Länder-Beschluss vom Donnerstag heißt es, dass "Reisenden, die trotz Einschränkungen reisen müssen, ein zuverlässiges Angebot mit der Möglichkeit, viel Abstand zu halten" gemacht werden solle - "unter Einhaltung der im April beschlossenen Verhaltensregeln sowie Gesundheitsschutzkonzepten".

Und weiter: "Die Maskenkontrollen werden weiter verstärkt, so dass täglich weit mehr Fernzüge kontrolliert werden. Die Deutsche Bahn wird im Fernverkehr zusätzliche Maßnahmen in der Corona-Pandemie ergreifen. Die Sitzplatzkapazität wird deutlich um über 20 Millionen Platzkilometer pro Tag erhöht, um noch mehr Abstand zwischen den Reisenden zu ermöglichen. Die Reservierbarkeit der Sitzplätze wird parallel dazu beschränkt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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