50 Jahre und kein bisschen leise - der Berliner Fernsehturm feiert Geburtstag
Archivmeldung vom 02.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttSeit nunmehr 50 Jahren versorgt der Berliner Fernsehturm die Stadt mit Rundfunk und weiteren Funkdiensten. Dabei blickt er auf eine bewegte Geschichte als Berlins wichtigster Funkstandort zurück.
Als Vizekanzler Willy Brandt im August 1967 im Rahmen der 25. Internationalen Funkausstellung (IFA) den Start des Farbfernsehens für die Bundesrepublik Deutschland einläutete, befand sich der Berliner Fernsehturm nur wenige Kilometer vom Messegelände entfernt noch mitten in seiner Bauphase. Die Arbeiten am Fundament hatten zwei Jahre zuvor, im August 1965, begonnen. Etwas mehr als zwei Jahre nach Brandts historischem Knopfdruck war es dann auch für die Bevölkerung Ostberlins soweit: am 3. Oktober 1969 weihte Walter Ulbricht den Berliner Fernsehturm feierlich ein und gab das Startsignal für das Farbfernsehen in der DDR.
Vor 50 Jahren kamen anfangs nur wenige Zuschauer in den Genuss der beiden Farbfernsehkanäle, deren Programm täglich lediglich einige Stunden füllte. Mit der steigenden Verbreitung von Fernsehgeräten wuchs auch das Angebot an Sendern und Sendungen, das vom Fernsehturm gesendet wurde. Bis zum Mauerfall 1989 war Berlin nicht nur durch eine innerdeutsche Grenze, sondern auch medial durch zwei verschiedene technische Standards für die Fernsehübertragung geteilt - PAL im Westen und SECAM im Osten. In der Nacht vom 14. Dezember 1990 stellte der Berliner Fernsehturm seine Sendetechnik auf PAL um, so dass nun im gesamten Stadtgebiet die gleiche Technik zum Einsatz kam. Im November 2002 begann mit dem Berliner Fernsehturm die bundesweite Umstellung von analogem auf digitales Fernsehen DVB-T. Seit März 2017 versorgt der Fernsehturm Berlin mit hochauflösenden DVB-T2 HD-Signalen.
"Die Bezeichnung 'Fernsehturm' wird seiner Bedeutung als Berlins wichtigster Funkstandort eigentlich nicht gerecht. Tatsächlich kann der Fernsehturm viel mehr als 'nur' Fernsehen", so Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Deutsche Funkturm. "Er versorgt die Region in einem Radius von bis zu 100 Kilometern mit verschiedensten Funkdiensten." Dazu zählen analoges und digitales Radio, leistungsstarke Richtfunkverbindungen u.a. für Mobilfunk, Behördenfunk, Internetdienste, sowie speziellen Funknetze für Unternehmen wie die Berliner Verkehrsbetriebe oder den Deutschen Wetterdienst. "Und auch in Zukunft wird der Fernsehturm ein unverzichtbarer Bestandteil der Medieninfrastruktur Berlins bleiben. So wird er beispielsweise für den neuen Kommunikationsstandard 5G eine wichtige Rolle spielen und das Internet der Dinge unterstützen", so Jacobfeuerborn weiter.
Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Berliner Fernsehturms
Anlässlich des 50. Geburtstags wird der Berliner Fernsehturm in der Zeit vom 3. bis 6. Oktober 2019 abends durch eine Lichtinszenierung in Szene gesetzt.
"Als weltberühmtes Wahrzeichen ist der Berliner Fernsehturm immer wieder Projektionsfläche für wichtige Botschaften, wie beispielsweise für Toleranz und Vielfalt am Tag der Inklusion. In seiner Geburtstagswoche geht es nun um seine eigene bewegte Geschichte", so Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Deutsche Funkturm.
Weitere Geburtstags-Aktionen:
Am 3. Oktober 2019, dem "50. Geburtstag" ist der Berliner Fernsehturm für den Publikumsverkehr von 09:00-16:00 Uhr geöffnet. Das Maskottchen "Turmi" wird sich vor dem Eingang um die kleinen Besucher besonders kümmern und verschiedene Aktivitäten wie Kinderschminken, Ausmalbilder usw. anbieten.
An einer Tombola können alle Ticketinhaber*innen teilnehmen und jedes Los gewinnt! Die Preise reichen von Souvenirartikeln über Tickets für den Besuch des Fernsehturms bis hin zu Tickets für spezielle Veranstaltungen wie z.B. das Sonntagsfrühstück. Hauptgewinn: eine Einladung für 2 Personen zur Silvestergala 2019.
Quelle: DFMG Deutsche Funkturm Gesellschaft (ots)