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Social Media: Betrüger locken mit Gratis-Flügen

Archivmeldung vom 07.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flug: auch bei Instagram nicht kostenlos. Bild: pixelio.de, Wolfgang Dirscherl
Flug: auch bei Instagram nicht kostenlos. Bild: pixelio.de, Wolfgang Dirscherl

Betrüger haben vor kurzem damit begonnen, Instagram-Accounts im Namen von Fluggesellschaften zu eröffnen und mit falschen Angeboten für Gratis-Flüge Follower zu sammeln. Unter anderem wurden verschiedene Fake-Profile für Delta Airlines, American Airlines und JetBlue entdeckt, wie Cnet berichtet. Die falschen Profile erfreuen sich großer Beliebtheit. Ein Betrüger-Account im Namen von Delta hat bereits deutlich über 20.000 Follower. Über die Beweggründe der Profil-Fälscher ist bisher nichts bekannt, für die betroffenen Airlines werden die falschen Versprechen bereits zum Problem.

Im Gegensatz zu manch anderem sozialen Netzwerk gibt es bei Instagram keine verifizierten Profile, deren Echtheit überprüft wurde. Deshalb kann jeder ein Profil im Namen einer Airline eröffnen. Die meisten bisher bekannten falschen Fluggesellschaften-Profile sind nach dem Muster "Airline_giveaways" benannt. Die Accounts versprechen einer variierenden Anzahl von Usern, die bereit ist, den Accounts zu folgen und das mit ihren Freunden zu teilen, kostenlose Flugtickets. Außer dem Angebot für die Gratis-Reise und einigen Bildern sind die falschen Accounts meist leer.

"Für Unternehmen wären verifizierte Accounts eine gute Lösung. Bis sich das überall durchgesetzt hat, liegt es aber in der Verantwortung der Firmen zu prüfen, was in ihrem Namen bei sozialen Medien passiert. Monitoring ist wichtig. Erkennt ein Unternehmen frühzeitig einen Betrugsversuch, kann das betroffene Netzwerk rechtzeitig informiert werden und entsprechend reagieren. Erreicht ein Fake-Profil viele Menschen, ist der Imageschaden für das soziale Netzwerk meist am größten. Aber auch der Ruf des Unternehmens kann leiden", erklärt Social-Media-Experte Günter Jaritz im pressetext-Interview.

Auch eine Kontaktmöglichkeit und Details zum versprochenen Gratis-Ticket fehlen. Deshalb wenden sich die meisten User, die auf die Masche hereinfallen, in Erwartung ihres Gewinns direkt an die Airline. Das wird für die Fluggesellschaften schon langsam zum Problem, da der Andrang enttäuschter Betrogener über sämtliche Kanäle zunimmt. JetBlue hat deshalb bereits bei Twitter klargestellt, dass das Unternehmen gar keinen offiziellen Instagram-Account hat. Auch Instagram selber hat nach Beschwerden bereits einige der falschen Airline-Accounts gelöscht.

Keine Motive bekannt

Weshalb die falschen Profile überhaupt kreiert wurden, ist nicht bekannt. Die Betreiber haben bislang keine Versuche gestartet, ihren unrechtmäßig gewonnene Online-Gefolgschaft zu nutzen. Spam scheint als Beweggrund wegzufallen, da die Betrogenen sonst bereits mit ungewollter Werbung überhäuft worden wären. Es scheint fast als wollten die Initiatoren den Fluggesellschaften lediglich einen Streich spielen. Instagram hat sich bisher nicht offiziell zu den falschen Profilen geäußert. Häufen sich solche Fälle, wird das Unternehmen aber wohl eine Änderung seiner Nutzungsregeln andenken müssen.

"Für Privatpersonen macht eine Verifizierung der Accounts keinen Sinn, sondern schränkt die Freiheit ein", beschreibt Jaritz die Gratwanderung, die soziale Medien unternehmen müssen. Für Firmen muss eine entsprechende Regelung aber wohl gefunden werden. "Auch de Konkurrenz könnte ein Unternehmen so angreifen", erklärt Jaritz eine weitere Gefahr des bestehenden Systems.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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