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Zusammenbruch des Tourismus in der Ukraine befürchtet

Archivmeldung vom 28.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Helga Ewert / pixelio.de
Bild: Helga Ewert / pixelio.de

Die angespannte Lage in der Ukraine wirkt sich zunehmend auch auf die internationale Reiseindustrie aus. Während die Manager der Reisebranche der Ukraine und der Krim für die kommenden Monate keine Hoffnungen auf signifikante Einnahmen durch den Tourismus machen, zeigen sie sich im Hinblick auf das Reiseverhalten der Russen und ihrem Verhältnis zu den Europäern überraschend entspannt. Und obwohl nur eine Minderheit der Manager aus der Reiseindustrie den Ausbruch eines Krieges oder die Rückkehr zum "kalten Krieg" befürchtet: 88 Prozent der für eine Umfrage des Travel Industry Club befragten Manager geht nicht davon aus, dass die Krise in den kommenden Wochen beigelegt sein wird.

Nach der am Montag veröffentlichten Umfrage gehen nur 26 Prozent davon aus, dass aus der Krise in der Ukraine möglicherweise ein Krieg ausgehen könnte. Dagegen meinen 78 Prozent, dass die Krise in der Ukraine das Verhältnis zwischen Russland und der EU langfristig belasten wird. Mit 69 Prozent der Mitte April 2014 befragten Manager aus der deutschen Reiseindustrie vertritt jedoch die Mehrheit die Ansicht, dass die Zeiten des "kalten Krieges" nicht mehr zurückkehren werden. Geteilter Meinung sind die Manager in ihrer Beurteilung, ob wirtschaftliche Sanktionen die passende Antwort aus Europa sind und ob es aus politischen Gründen keine Visa-Erleichterungen für Russen in die EU geben sollte. Und 59 Prozent sind eher der Meinung, dass sich Europa mit wirtschaftlichen Sanktionen und den möglichen Folgen für den Export nach Russland eher selbst schadet.

Entspannter sind die Manager in ihrer Beurteilung um das Verhältnis von Russen und Europäern. 59 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sich die aktuelle Krise nicht auf das Miteinander zwischen Russen und Europäern an gemeinsamen Urlaubsdestinationen auswirken wird. Und nur 17 Prozent gehen davon aus, dass Reiseveranstalter Russen und Europäer an den gemeinsamen Urlaubsdestinationen trennen werden. Während 75 Prozent davon ausgehen, dass Europäer auf Reisen nach Russland und auf die Krim verzichten werden, sind 68 Prozent davon überzeugt, dass sich die politische Krise nicht auf das Reiseverhalten der Russen auswirken wird. Nur 17 Prozent der vom Beratungsunternehmen MANUFACTS Research & Dialog im Auftrag des Travel Industry Club befragten Manager sind der Meinung, dass russische Touristen in der kommenden Zeit Reiseziele in Europa verstärkt meiden werden. Das Reiseland Deutschland wird - so 76 Prozent der Befragten - nicht mit einem Rückgang russischer Reisenden zu rechnen haben.

Die Prognosen für die touristische Zukunft der Ukraine sind in der Einschätzung der Manager denkbar schlecht. 92 Prozent gehen davon aus, dass die Ukraine massiv Touristen verlieren wird. Auf Unterstützung von Russen können nach Einschätzung der Manager weder die Ukraine noch die Krim rechnen. Nur 34 Prozent meinen, dass Russen aus patriotischen Gründen verstärkt auf die Krim und die übrige Ukraine reisen werden. Russische Touristen - so die Einschätzung von 81 Prozent der Befragten - werden sich von der gegenwärtigen politischen Situation nicht beeinflussen lassen.

Quelle: Travel Industry Club (ots)

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